Der Schwarzwald Marathon
Am 13. Oktober 2024 fand bereits die 56. Auflage des Internationalen Schwarzwald Marathons in Bräunlingen statt. Damit ist es eine der ältesten Laufveranstaltungen Deutschlands und laut eigenen Aussagen der „weltälteste Natur- und Frauenmarathon“. Da die Veranstaltung einen guten Ruf hat, wollte ich mir selbst einen Eindruck davon verschaffen.
Vor dem Lauf
Von meiner neuen Heimat Radolfzell ist der Weg in die Kleinstadt am Rande des Schwarzwalds nicht weit, ca. 45 Minuten dauert die Anreise mit dem Auto. Also ging es am Sonntagmorgen kurz vor sieben Uhr los, um gegen 7:45 Uhr am Veranstaltungsort einzutreffen.
Der erste Weg führte mich in die Stadthalle, in der ich meine Startunterlagen (als Goodie gab es ein Paar Falke Sportsocken). Die Nachmeldung für kurzentschlossene war hier ebenfalls noch möglich.
Nur wenige Hundert Meter entfernt befand sich die Sporthalle der Stadt, hier gab es Umkleidekabinen, die Gepäckaufbewahrung und Duschmöglichkeiten für die Teilnehmer. Auch ein „Bettenlager“ war in einem Teil der Halle eingerichtet, sodass Teilnehmer hier vor dem Event übernachten konnten.
Nachdem ich mein Wettkampfoutfit angezogen hatte, ging es zurück in die Stadthalle, wo ich bis zum Start im warmen sitzen konnte.
Gleich geht’s los
Kurz nach 9 Uhr verließ ich die Halle, um mich noch etwas warm zu laufen. Es freute mich sehr, als der Moderator ankündigte, dass es vermutlich trocken bleibt und möglicherweise sogar etwas Sonne zu erwarten wäre.
Leider sollte er damit völlig daneben liegen , fünf Minuten vor Start setzte ein Regenschauer ein, der mich für die nächsten drei Stunden begleiten sollte…
Start
Um 9:30 Uhr erfolgte der Start für die Marathoni. Zusammen mit ca. 330 anderen Läufern machte ich mich auf den Weg über die 42,2 Kilometer. Zunächst ging es raus aus der Stadt, bevor wir nach ca. 3 Kilometern auf einen Waldweg einbogen. Obwohl in der Ausschreibung von befestigten Waldwegen die Rede war, entschied ich mich aufgrund des Wetters für einen Trailschuh und war am Ende des Tages froh um diese Entscheidung, denn schon nach kurzer Zeit zeigte sich, dass es immer wieder matschige Stellen gab, auf denen das Profil des Schuhs wertvoll war.
So ging es nun die erste Hälfte des Rennens stetig bergauf, bis wir nach knapp 17 Kilometern den höchsten Punkt der Strecke auf knapp 1.000m erreicht hatten. Bis zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich ganz gut und konnte ein konstantes Tempo gehen. Es folgte eine kurze bergab Passage, bevor es erneut ein paar Kilometer aufwärts ging.
Ab Kilometer 22 führte die Strecke tendenziell bergab, an dieser Stelle musste ich dann auch meine zwei Begleiter ziehen lassen, mit denen ich bergauf noch zusammen lief.
Mental war es natürlich sehr erfrischend zu wissen, dass die größte Anstrengung geschafft war und der Rest des Laufs zurück ins Tal führte.
Allein ging es also für mich zurück Richtung Bräunlingen, bis die Strecke nach ca. 35 Kilometern mit der des Halbmarathon zusammenführte. Da dieser etwas später startete, waren die Läufer hier noch unterwegs und wir teilten uns fortan den Weg.
Der letzte Teil führte uns über einen Radweg zurück in die Stadt, wo ich nach 2:58:34 als Gesamt sechster (4. Herren, 1. AK40) das Ziel erreichte.
Post Race
Nach überqueren der Ziellinie gab es zunächst die wohlverdiente (Holz…) Medaille, bevor es weiter zur Zielverpflegung ging. Diese bot eine gute Auswahl, es war jedoch schon relativ voll, da der Großteil der Halbmarathoni bereits im Ziel war.
Weiter zur Gepäckausgabe, die leider etwas überfordert schien (ca. 15 Minuten Wartezeit im durchgefrorernen Zustand erachte ich als zu lang) und unter die heiße Dusche.
Nachdem ich wieder aufgewärmt war, ging es zurück in die Stadthalle, in der es ein reichhaltiges Angebot an Speisen, Getränken, Kaffee und Kuchen gab. Damit ließ sich die Wartezeit zur Siegerehrung gut überbrücken. Zudem traf ich ein paar Bekannte des Lauftreffs Radolfzell (hier schloss ich mich zuletzt gelegentlich zum Training an), mit denen ich mich über das Event austauschte.
Nach der Siegerehrung leerte sich die Halle auch zusehends und auch für mich stand daher die Heimreise an.
Fazit
Der Schwarzwald Marathon hat seinen guten Ruf zu Recht. Trotz des (für mich) nicht idealen Wetters hatte ich eine gute Zeit auf der anspruchsvollen, aber sehr gut laufbaren Strecke. Ausreichend Verpflegungspunkte sowie eine rundum gelungene Organisation machen das Event zu einem tollen Erlebnis. Auch die Infrastruktur mit Sporthalle und Stadthalle in kurzer Entfernung tragen zum positiven Gesamtbild teil.