Jahresrückblick 2020
Was schreibt man im Jahresrückblick 2020 über ein Jahr, in dem auf dem ersten Blick nichts Positives passiert ist? Eine gute Frage, doch ich will versuchen, ein paar Lichtblicke des ansonsten gebrauchten Jahres zu beleuchten.
Neues Jahr – viele Ziele…
2019 ging zu Ende und voller Zuversicht blickte ich im Januar auf das neue Jahr, in dem zahlreiche sportliche Highlights auf meiner To Do Liste standen. Besonders gefreut habe ich mich dabei unter anderen auf den Rennsteiglauf Supermarathon, Eiger Ultra Trail, IronMan Austria, Berlin Man und die Marathons in Porto und Valencia.
Zunächst ging das Jahr auch vielversprechend los, eine Woche Trainingslager im Januar für den Perlcross am 09.02.2020 sollten den Auftakt in das neue Jahr bilden. Beides verlief auch super und machte Lust auf die kommende Laufsaison, die mit dem Berliner Halbmarathon am 05.04.2020 richtig losgehen sollte.
Bevor ich aber richtig loslegen konnte, musste noch eine Folge aus dem Vorjahr abgeschlossen werden. Die Metallplatte, welche nach meinem Radsturz in Roth mein gebrochenes Handgelenk fixierte, wurde Anfang März wieder entfernt. Nach Ausheilung der OP Wunde sollte dieses Thema dann endgültig abgeschlossen sein. 🙂
Doch bevor ich wieder ins Training einsteigen konnte, ereilte uns der nächste Rückschlag. Die Auswirkungen des Corona Virus, welches sich zu Jahresbeginn in China ausbreitete, erreichte nun auch Europa. Da dieses Virus als hochgradig ansteckend galt, wurden nach und nach Großveranstaltungen untersagt, d.h. es wurden auch alle Laufevents in Deutschland und Europa abgesagt.
Zu dem Zeitpunkt konnte noch niemand so richtig abschätzen, wie sich die Situation entwickeln wird, doch nun, zum Jahresende, wissen wir, dass es nach kurzzeitiger Besserung im Sommer, erneut zu großen Einschränkungen kommt und bereits erste Events für das neue Jahr abgesagt oder zumindest aus dem Frühjahr in den Herbst verschoben wurden…
Keine Events, was nun???
Die Absage all meiner geplanten Veranstaltungen traf mich zunächst hart. Allerdings muss man dankbar sein, dass uns in Deutschland trotz der großen Einschränkungen die Möglichkeit blieb, allein Sport im freien zu treiben. Laufen und Radfahren war somit weiterhin möglich. Also hieß es zunächst weitertrainieren und die freien Wochenenden für tolle Wanderungen in der sehenswerten Heimat zu nutzen.
Die Tatsache, dass sich die Lage so schnell nicht verbessern würde, führte nach und nach auch dazu, dass einige Veranstalter ihre Events als „virtuelle Veranstaltungen“ austrugen. Das half mir durchaus dabei, motiviert zu bleiben und gab mir weiterhin Ziele, auf die ich hinarbeiten konnte.
So stand Anfang Mai der virtuelle Wings for Life World Run an, der über die App lief und dessen Erlös wie jedes Jahr zu 100% dem guten Zweck zukommt.
Mitte Mai wollte ich den Supermarathon am Rennsteig in Angriff nehmen. Auch hier bot der Veranstalter die Möglichkeit, virtuell an der Veranstaltung teilzunehmen. Rausgekommen ist dabei für mich beim @rennstegläuferathome ein 74km Lauf durch die heimische Landschaft. Es war ein riesen Spaß und ich denke, dass ich ein solches Projekt tatsächlich mal wiederholen werde. An dieser Stelle auch vielen Dank an alle, die mich auf diesem Weg begleitet und supportet haben.
Eine Woche später fand dann auch unser Heimspiel, der Maisels Fun Run in Bayreuth, in virtueller Form statt. Dabei kündigte der Veranstalter an, für jeden gelaufenen Kilometer 0,50€ zu spenden. Das nutzte ich als Ansporn, den Bayreuther Rundwanderweg in Angriff zu nehmen. Rausgekommen sind dabei immerhin 57km.
Sommerloch
Die nächsten Wochen verliefen dann eher unspektakulär. Wettkämpfe waren weiterhin nicht erlaubt, aber immerhin besserte sich die Lage in den warmen Monaten etwas, sodass Kontakte und auch Reisen (wenn auch nur innerhalb Deutschlands) wieder möglich waren. Ich hielt mich über den Sommer weiter mit Lauf- und Radeinheiten fit.
Ein Highlight im Juli war der Wanderurlaub im Berchtesgadener Land. Hier gab es zwar keine harten Trainingseinheiten, dafür aber wunderschöne Wandertouren (u.a. auf den Watzmann) mit atemberaubenden Landschaften.
Es gibt doch noch Events
Als ich kaum noch damit gerechnet habe, ergab sich ab September dann doch noch die Möglichkeit, an kleinen, lokalen Events teilzunehmen. So startete ich von September bis November beim Drei Talsperren Marathon in Eibenstock, dem Sternenmeer Benefizlauf, Müggelsee Halbmarathon, Göltzschtal Marathon und Spreebrückenmarathon.
Alle Events waren auf einen kleinen Teilnehmerkreis beschränkt und wurden unter Auflage strenger Hygienekonzepte durchgeführt, um der Pandemielage gerecht zu werden und eine Gefährdung für die Teilnehmer zu minimieren.
Ende gut, alles gut???
Leider nicht. Denn zum Jahresende fielen die Temperaturen und das führte dazu, dass sich das Virus wieder verstärkt ausbreitete. Daher wurden erneut strenge Schutzmaßnahmen von der Regierung erlassen, die das tägliche Leben einschränken. Auch auf Veranstaltungen muss nun wieder verzichtet werden und auch soziale Kontakte sollen weitestgehend vermieden werden. So bleibt auch zum Jahresende nur das einsame Training und das durchführen privater Projekte, um die Motivation zu erhalten. So habe ich die Vorweihnachtszeit genutzt, eine private Adventsmarathon Laufserie zu absolvieren.
Blick in die Zukunft
Aktuell lässt sich schwer vorhersagen, wie es im neuen Jahr weitergeht. Ich habe erneut viel vor, einige Veranstalter haben den Startplatz von 2020 auf 2021 übertragen, sodass der Kalender schon gut gefüllt ist. Ob diese Veranstaltungen jedoch stattfinden können, bleibt abzuwarten. Bereits jetzt wurden Großevents wie der Berliner Halbmarathon oder der Wien Marathon vom April in den August bzw. September verschoben…
Auch für mich wird das neue Jahr eine Veränderung mit sich bringen, ab Februar verschlägt es mich beruflich für ein Jahr nach Paris. Ich bin sehr gespannt auf die Sportmöglichkeiten in der französischen Hauptstadt und hoffe, trotz der aktuellen Lage, auf spannende Laufevents in unserem Nachbarland.
Ich wünsche euch allen einen guten Start ins neue Jahr, bleibt gesund und frei von Verletzungen.