World wide running by Enrico

Traditionslauf in der Ostschweiz – Der Frauenfelder (Marathon #65)

1934 als ausschließlicher Militärmarsch das erste Mal durchgeführt, hat sich der Frauenfelder im Laufe der Zeit weiterentwickelt und lockt inzwischen auch Zivilisten für einen Halbmarathon oder Marathon in den Thurgau. Der traditionelle Laufanlass findet Mitte November statt und nach meiner Teilnahme im Vorjahr wollte ich mir die Veranstaltung auch 2025 nicht entgehen lassen.

Tagesausflug nach Frauenfeld

Nachdem ich mich im Jahr 2024 zum Ende hin schwertat und vom Anspruch der Strecke etwas überrascht war, wollte ich die Gelegenheit nutzen, meinen Frieden mit der Veranstaltung zu schließen. Die Wettervorhersage war wechselhaft, doch am Ende des Tages hatte wir Glück und blieben vor Wind und Regen verschont. Ein paar Grad wärmer hätte es allerdings sein dürfen.

Meine Reise begann am Sonntagmorgen (16. November 2025) und nach knapp 40 Minuten Fahrt erreichte ich den Veranstaltungsort. Die Infrastruktur war mir aus dem letzten Jahr bekannt, ich nutzte den gleichen Parkplatz und holte meine Startnummer in der Kantonsschule Frauenfeld ab. Die Zeit bis zum Start überbrückte ich in der warmen Sporthallte, in der auch das Gepäck (unbeaufsichtigt) hinterlegt werden konnte. Wie in der Schweiz üblich, gab es nur für die Wertsachen (Geldbörse, Schlüssel, Mobiltelefon) ein beaufsichtigtes Depot.
Ca. 15 Minuten vor dem Start machte ich mich auf den kurzen Weg zum Startbereich am Marktplatz.

Mein Frauenfelder 2025

Pünktlich um 10:30 Uhr ertönte der Kanonenschlag, mit dem die ca. 320 Teilnehmer des zivilen Marathons auf die Strecke geschickt wurden.

Da ich im letzten Jahr auf der zweiten Hälfte stark eingebrochen bin, wollte ich in diesem Jahr bewusst moderat starten. Das gelang mir auch ganz gut, ich fand schnell in einen Rhythmus und ließ mich nicht von den anderen Teilnehmern pushen.

Erneut führte der Weg zunächst tendenziell bergauf, das Profil war aber insgesamt wellig. Nach sechs Kilometern überholte ich die ersten Marschierenden, die bereits um 10 Uhr gestartet waren. Die Stimmung an der Strecke war gut, es gab immer wieder kleine Stimmungsnester, die für Motivation sorgten. Die Halbmarathonmarke in Wil erreichte ich nach gut 1:29h. Hier war die Stimmung besonders gut, denn die Teilnehmer des Halbmarathons fanden sich ein und bereiteten sich auf ihren Start (12:30 Uhr) vor.

Für mich ging es weiter, raus aus dem Ort und zunächst leicht bergab. Allerdings wusste ich aus dem Vorjahr, was mich noch erwartete und so lief ich weiterhin in einem konstanten Tempo. Ab Kilometer 30 begann dann der herausfordernde Abschnitt, es gab immer wieder fiese kleine Gegenanstiege, die mich 2024 so gebrochen haben. In diesem Jahr kam ich jedoch weiterhin gut voran und über die letzten fiesen Anstiege zwischen Kilometer 37 und 39 erreichte ich schließlich den Ortseingang Frauenfeld. Zum Schluss ging es noch einmal bergab bis zum  Sportplatz der Kantonsschule, wo ich das Ziel nach 2:57:40 erreichte.

Post Race

Nach Überqueren der Ziellinie versorgte ich mich zunächst am Buffet, insbesondere der warme Tee tat hier echt gut. Im Anschluss nutzte ich die Gelegenheit für eine heiße Dusche, bevor ich mein Finishergeschenk (es bestand die Wahl zwischen Thurgauer Honig und einer Medaille) in Empfang nahm. In der Zwischenzeit füllte sich das Gelände rasch, da nun auch die Teilnehmer (ca. 1.800) des Halbmarathons einliefen.

Fazit

Der traditionelle Lauf überzeug durch seine liebevolle Organisation und die gute Infrastruktur. Die Strecke ist anspruchsvoll, verläuft aber größtenteils über asphaltierte Radwege und Straßen. Die Versorgung war auch in diesem Jahr wieder sehr gut und so bleibt die Veranstaltung weiterhin eine Empfehlung für einen schönen Herbstmarathon.

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