Am 10. August 2025 fand die 18. Auflage des Allgäu Panorama Marathons (APM) statt. Dem guten Ruf folgend machte ich mich dafür auf den Weg ins Allgäu.
Der Allgäu Panorama Marathon
Die Idee der Veranstaltung klang verlockend: „ein landschaftlich sehenswerter Lauf im Allgäu, der den Teilnehmern neben der Distanz auch die Höhenmeter als Herausforderung bietet.“ Inzwischen ist die Veranstaltung auf fünf Distanzen angewachsen, vom fünf Kilometerlauf am Samstag bis zum 69 Kilometer langen Ultra (3.100 Höhenmeter) am Sonntag. Dazwischen, ebenfalls am Sonntag, der Hörnerlauf (18km, 1.100 Höhenmeter), Halbmarathon (143 Höhenmeter) und Marathon (1.400 Höhenmeter).
Ich entschied mich für meine erste Teilnahme hier für letztgenannte, klassische Distanz.
Auf ins Allgäu…
Damit sich die Anreise lohnte, fuhr ich bereits am Freitag ins Allgäu. Da es sich zeitlich gut ausging, holte ich auf der Anreise direkt meine Startunterlagen im Allgäu Outlet Sonthofen ab. Neben der Startnummer gab es einen kleinen Rucksack mit einem Cap und Buff, sowie etwas Werbung von Sponsoren. Mehr war hier nicht geboten und so ging meine Reise weiter auf einen netten kleinen Campingplatz in Balderschwang.
Den Samstag nutzte ich für eine Wanderung mit Freunden und zur Regeneration auf den bevorstehenden Lauftag.
Raceday…
Der Wettkampftag begann sehr früh, 5:30 Uhr klingelte der Wecker. Es blieb Zeit für ein kurzes Frühstück, bevor ich zusammenpackte und die 30-minütige Fahrt nach Sonthofen antrat. Dort angekommen führ ich einen der vom Veranstalter vorgeschlagenen Parkplätze an und hatte das Glück, dass noch etwas frei war. Bereits um 6 Uhr waren die Ultras gestartet und der Start des Hörnerlaufs (7 Uhr) stand unmittelbar bevor.
Nachdem diese Teilnehmer auf dem Weg waren, begann auch für mich die Vorbereitung, kurzer Besuch auf dem Dixi (hier gab es eine lange Schlange, weil zu wenig davon aufgestellt waren) und einem kurzen Warm-up. Dabei traf ich auch auf meine Teamkollegen Daniel, der ebenfalls am Lauf teilnahm und Andy, der aus gesundheitlichen Gründen nur als Support teilnehmen konnte.
Mein Lauf
Kurz nach 8 Uhr ertönte der Startschuss und ca. 700 Teilnehmer setzten sich in Bewegung. Es war sonnig und die Temperaturen waren bereits hoch. Es sollte eine Hitzeschlacht werden. Die ersten Kilometer führten flach aus Sonthofen heraus, dann folgte bald der erste Anstieg, der knapp sechs Kilometer zum Ofterschwanger Horn führte. Die Wege waren, wie im gesamten Lauf, ein Mix aus Straßen, Forststraßen und relativ einfachen Trails. Dennoch wurde es hier stellenweise eng, da wir bald auf die Teilnehmer des Hörnerlaufs aufliefen. Insgesamt war die gegenseitige Rücksichtnahme aber gut und so konnte ich meist problemlos überholen.
Es folgte eine kurze flache Passage, bevor der nächste Anstieg vorbei am Rangiswanger Horn rauf zum Bolsterlanger Horn führte. Für den Anstieg entschied ich mich für einen Mix aus Hike und Run, mit dem ich gut und kraftsparend vorankam. Die nächsten beiden Kilometer führte die Strecke über Trails bergab, bevor erneut ein Gegenanstieg folgte, der bei Kilometer 17 endete. Bergab ging es von hier nach Grasgehren, wo der Hörnerlauf sein Ziel fand. Für die Marathoni führte der Weg rechts am Ziel vorbei, weiter zu einem Verpflegungspunkt und um eine Hütte auf einen Trail. Leider stand hinter der Hütte ein Shuttle Bus für die Finisher auf der Markierung der Strecke, sodass diese nicht erkennbar und der richtige Weg nur zu erahnen war. Mit Hilfe des GPX Tracks auf der Uhr, konnte ich den Weg finden, doch hier wären Helfer erforderlich, die den Bus von der Strecke fernhalten oder den Läufern den Weg weisen.
Die Strecke führte von nun an in einem Mix aus Trail und Asphalt tendenziell bergab, unterbrochen von fiesen kleinen Gegenanstiegen. Von Kilometer 24 bis 30 liefen wir eine Asphaltstraße bergab, auf der ich es noch gut laufen lassen konnte. Als der „Downhill“ zu Ende war, waren meine Beine leider auch ziemlich müde. Trotz vieler guter VPs und regelmäßiger Flüssigkeitsaufnahme fühlte ich mich etwas platt und freute mich so gar nicht auf den letzten fiesen Anstieg, der bevorstand. Nach knapp 33 Kilometern war aber auch der Herrenberg überwunden und es folgte eine neun Kilometer lange Zielgerade entlang der Weiler Ach. Dieser Abschnitt zog sich unendlich und ich war froh über jeden VP, der hier noch auf der Strecke lag. Zwei Kilometer vor Ende des Laufs wurde es wieder voll auf der Strecke, denn wir bogen auf den Kurs des Halbmarathons ein.
Nach 3:36:33 erreichte ich dann schließlich das Ziel an der Therme Wonnemar in Sonthofen. Es reichte damit zu Gesamtrang sechs und Platz zwei in meiner Altersklasse (M40).
Post Race
Nach dem Zieleinlauf gab es eine nette Medaille für die Finisher. Die Versorgung war sehr gut, Obst, Kuchen und verschiedene Getränke ließen kaum Wünsche offen. Lediglich lange Schlangen an einigen Ständen waren eine Geduldsprobe und obwohl die Helfer alles gaben, kamen sie zeitweise mit dem Nachschub nicht nach.
Im Ziel erwarteten mich auch meine Supportern Sandra und Markus, die pünktlich zum Zieleinlauf da waren. Nach einem kurzen Austausch nutzte ich die Gelegenheit zum Duschen in der Therme, bevor wir uns einen schattigen Platz suchten und auf die Siegerehrung warteten.
Fazit
Der Allgäu Panorama Marathon trägt seinen Namen zu Recht. Die Aussicht ist fast während des gesamten Laufs fantastisch. Die Strecke ist durchaus anspruchsvoll, aber doch gut laufbar. Stimmungsnester findet man am Berg kaum, aber das ist bei einem Landschaftslauf eher nebensächlich. Total daneben war der Shuttle Bus, der die Strecke zuparkte. Das darf nicht passieren und da ist der Veranstalter gefordert, die Situation mit Helfern entsprechend zu gestalten.
Ansonsten ein rundum gelungenes Event, dass ich sehr empfehlen kann. Vielleicht komme ich auch mal wieder, dann möglicherweise zum Ultra…
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