World wide running by Enrico

Wetterkapriolen in der Fränkischen Schweiz – UTFS Speedtrail

Lange Zeit stand kein Event für mich an, umso größer daher die Vorfreude auf den Ultra Trail Fränkische Schweiz (UTFS), welcher am 20.04.2024 in dritter Auflage stattfinden sollte. Da meine Form aktuell nicht für einen Ultra reicht, kam es mir sehr entgegen, dass der Veranstalter auch einen sogenannten Speedtrail über 33km anbietet. Auch der hatte es mit seinen über 1.300 Höhenmeter richtig in sich. Nach fast sommerlichen 27 Grad bei strahlendem Sonnenschein in der Vorwoche sorgte ein Kälteeinbruch mit viel Regen in den Vortagen des Events allerdings nicht gerade für Begeisterung bei mir.

Auf in die Fränkische Schweiz…

So machte ich mich also am Samstagvormittag mit gemischten Gefühlen aus Vorfreude und Unmut auf den Weg nach Ebermannstadt, dem Ort des Geschehens des UTFS. Der Start des Speedtrails war auf 12:00 Uhr terminiert, genügend Zeit, um (fast) auszuschlafen und trotzdem pünktlich zum Event zu kommen. Die Parksituation war allerdings bescheiden, trotz angeblich zahlreicher ausgewiesener Parkflächen gestaltete es sich schwierig und langwierig, einen Platz zu finden. Verständlich war das schon, denn das Event war bereits im vollen Gange, 7:00 Uhr machten sich die Starter des Ultras (66km) auf den Weg und die Kinder- und Jugendläufe standen grad an.

Meine erste Anlaufstelle war der Markplatz, der als Start-/Zielbereich und Hauptveranstaltungsfläche diente. Hier erhielten die Teilnehmer bis kurz vor Start noch ihre Startunterlagen. Der Prozess lief zügig und problemlos. Anschließend ging es zurück zum Auto, umziehen und Startbereit machen. Gegen 11:30 Uhr fand ich mich wieder auf dem Marktplatz ein, um noch kurz ein paar Freunde zu treffen, bevor es um 12:00 Uhr pünktlich losgehen sollte.

UTFS Speedtrail

Pünktlich zum Countdown für den Startschuss setzte dann leider der angedrohte Regen ein, der uns auf den ersten Metern begleitete.

Auch die Strecke forderte von Beginn an, es ging zügig raus aus der Stadt und dann stand auch schon der erste Anstieg an, der in 2km gut 200 Meter aufwärts führte. Ab hier gab es dann zunächst echt gut laufbare Trails, die trotz des Regens der Vorwoche noch in guten Zustand waren. Es ging beständig dezent auf und ab, aber da der Regen bald aufhörte, machte es echt riesig Spaß hier zu laufen. Offensichtlich ließ ich mich dabei aber nach ca. 10km zu einer kleinen Unachtsamkeit hinreisen, stolperte über einen Stein und legte mich einmal lang auf die Nase. Dabei ist glücklicherweise nichts weiter passiert und so ging es auch gleich weiter.

Nach 14km erreichte ich den ersten Verpflegungspunkt (VP), der von supernetten und motivierten Helfern betrieben wurde. An dieser Stelle ein Dank an die vielen Freiwilligen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.

Nach kurzer Stärkung ging es weiter, doch nachdem kurz zuvor noch die Sonne rausschaute, setzte jetzt ein heftiger Graupelschauer ein, der die Landschaft fast winterlich wirken ließ. Glücklicherweise führte die Strecke gleich in ein Waldstück, sodass auch der auffrischende Wind etwas weniger zu spüren war.

Nach gut 15 Kilometern führte die Strecke wieder ins Tal, der Abstieg war aufgrund des Regens allerdings ziemlich schmierig und forderte viel Aufmerksamkeit. Unten erreichte ich die Ortschaft Muggendorf, laut Veranstalter beginnt hiernach der härtere Teil der Strecke. Dieses Versprechen wurde auch eingehalten. Raus aus dem Ort ging es zunächst über Treppen, anschließend weiter über Trails stetig bergan. Hier führten dann auch die Strecken von Speedtrail und Ultratrail zusammen. Die Trails waren zwar weiterhin schön, aber stellenweise nur noch schwer laufbar, sowohl aufwärts als auch bergab wurde das Terrain anspruchsvoller und führte zu vermehrten Gehpausen auf der Strecke. Entsprechen langsamer ging es also auf der zweiten Hälfte voran und nach 26km erreichte ich den zweiten VP, der dem ersten in nichts nachstand. Auch hier nahm ich mir die Zeit für eine Stärkung, bevor es dann auf die letzten 8km gehen sollte. Drei Anstiege wollten noch bezwungen werden, was auch mehr oder weniger zügig gelang, bevor es dann ab Kilometer 30 zunächst wieder ins Tal und abschließend noch 3km flach zurück nach Ebermannstadt ging.

Nach 3:23:36h erreichte ich schließlich das Ziel des UTFS Speedtrail auf dem Marktplatz.

Post Race UTFS

Nach Überqueren der Ziellinie gab es als Belohnung für die Mühen einen Finisherstein für alle Teilnehmer. Anschließend ging es zur Zielverpflegung, welche durch die Freunde des Team Wiesentchallenge betrieben wurde. Hier hielt ich mich dann auch noch etwas auf, um die Stimmung des Events zu genießen und mich zu erholen.

Fazit

Der UTFS ist ein super Event, sowohl der Ultra als auch der Speedtrail haben es richtig in sich. Kaum zu glauben, dass man solch anspruchsvolle Strecken in der Fränkischen Schweiz zusammenbasteln kann. Man merkt dem Event an, dass es mit Herzblut von Laufbegeisterten Menschen organisiert und ausgerichtet wird. Ich kann diese Veranstaltung nur wärmstens weiterempfehlen und hoffe, dass ich auch im nächsten Jahr wieder am Start sein kann.

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