Mainauenlauf
Am 30.06.2019 ging der Mainauenlauf in die vierte Runde. Auch in diesem Jahr diente das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau als Austragungsort für Bayreuths zweitgrößtes Laufevent (nach dem Maisel’s FunRun).
Der Mainauenlauf ist für mich etwas ganz Besonderes, schließlich bin ich Angehöriger des ausrichtenden Vereins MaliCrew e.V. So bekam ich auch in diesem Jahr wieder mit, wieviel Arbeit und Aufwand hinter solch einem Event steckt. Umso mehr freut es mich, dass auch die diesjährige Auflage wieder so toll verlief und von allen Seiten mit Lob überschüttet wurde.
Vor dem Lauf
Das Mainauenlauf Wochenende begann für uns bereits am Donnerstag. Zusammen mit meiner Freundin unterstützten wir beim Packen der gut 1.100 Startbeutel für die Teilnehmer. Obwohl diese Arbeit viel Konzentration erforderte, herrschte eine tolle Stimmung bei allen Helfern und so waren die Beutel in wenigen Stunden verpackt und bereit, den Teilnehmern ausgegeben zu werden.
Am Samstag folgte der nächste Arbeitseinsatz, das Start-/Zielgelände musste aufgebaut werden. Da ich persönlich auf Gäste wartete, konnte ich dabei leider nicht unterstützend tätig werden. Nach Eintreffen meiner Gäste, die ebenfalls am Lauf teilnahmen, lies ich mir einen kurzen Besuch auf dem Gelände nicht nehmen. Von dort aus ging es dann gleich weiter zur Startnummernausgabe.
Die Ausgabe erfolgte sortiert nach Startnummern (diese waren Online einsehbar und hingen aus). Neben der Nummer gab es einen Kleiderbeutel und ein Laufshirt. Wie schon in den Vorjahren war die Anzahl der vorbestellten Shirts auf 1.000 limitiert. Wer sich später anmeldete, wird sein Shirt möglichst zeitnah per Post erhalten. Aussteller oder gar eine Messe wurden nicht geboten, was bei Events dieser Größenordnung in der Regel auch nicht üblich ist.
Nachmeldungen und Änderungen der Anmeldung (z.B. von 10k auf 5k) waren hier noch möglich.
Raceday
Die relativ späten Startzeiten des Mainauenlauf (10:15 Uhr für die 5k, 11:30 Uhr für die 10k) hätten es eigentlich zugelassen, an diesem Tag auszuschlafen. Allerdings war Annika als Helferin eingeplant und musste bereits 8:00 Uhr vor Ort sein. Und so klingelte der Wecker bereits um 7 Uhr…
Da ich als Teilnehmer etwas mehr Zeit hatte, reichte es noch für ein leichtes Frühstück und genügend Kaffee, um in die Gänge zu kommen. Ich machte mich also etwas später auf den Weg und erreichte den Startbereich gegen 9:30 Uhr. Von unserer Wohnung war das Gelände gut zu Fuß erreichbar. Für Teilnehmer mit längerer Anreise standen genügend Parkplätze in unmittelbarer Nähe zur Verfügung.
Das Veranstaltungsgelände war ähnlich aufgebaut wie in den Vorjahren und so war es für Wiederholungstäter leicht, sich zurecht zu finden. Aber auch Neulinge sollten keine Schwierigkeiten gehabt haben, denn letztendlich war alles überschaubar.
Der Lauf – also eher die Läufe…
Um 10:15 Uhr erfolgte für mich der erste Startschuss des Tages. Mit ca. 400 Teilnehmern ging es auf die 5km Runde. Bereits nach knapp 500 Metern hatte sich das Feld im vorderen Bereich sortiert und der Vorjahressieger, Felix Mayerhöfer und ich setzten uns gemeinsam vom Rest des Feldes ab. Wir liefen ca. 3km gemeinsam, bevor Felix in der bergab Passage nach dem Col Belotta etwas Tempo rausnehmen musste. Hier konnte ich einen kleinen Vorsprung herauslaufen, den ich auf den letzten 2km bis zum Ziel halten konnte. So gewann ich den 5km Lauf nach 16:51 Minuten mit ca. 20 Sekunden Vorsprung.
Nach dem Zieleinlauf gab es für die Teilnehmer eine Medaille und die wirklich hervorragende Zielversorgung (Wasser, Softdrinks, Iso, alkoholfreies Weizen, Muffins, Kuchen, Laugenstangen, Obst…). Hier hat man sich wirklich ins Zeug gelegt und es war sicher für jeden etwas dabei.
Leider musste ich mich zunächst zurückhalten, denn für mich stand ca. 45 Minuten später der Start über die 10km Distanz an…
Die Wartezeit auf den zweiten Start verbrachte ich eher entspannt. Viel trinken und etwas relaxen stand im Vordergrund und so dauerte es nicht lang, bis ich wieder in die Startaufstellung ging.
Um 11:30 Uhr ertönte dann der Startschuss für die Teilnehmer des 10km Laufs. Auch hier gingen ca. 400 Läuferinnen und Läufer an den Start.
Ähnlich wie beim 5k Lauf konnten sich Felix und ich relativ früh vom Rest des Feldes absetzen. Lediglich ein Staffelteilnehmer konnte unser Tempo bis zu seinem Wechsel mitgehen.
Nach 2,5km sah ich mich allein an der Spitze wieder, auch Felix musste etwas Tempo rausnehmen. Ab diesem Punkt hieß es dann für mich, das Tempo konstant zu halten und die Kräfte bis zum Ende einzuteilen. Trotz der harten äußerlichen Bedingungen gelang mir das ganz gut und so konnte ich auch den 10km Lauf nach 35:48 Minuten gewinnen.
Nach dem Lauf
Nachdem ich das zweite Mal die Ziellinie überquert hatte, war ich echt froh, dass es vorbei war. Ich nahm noch meine Finisher-Plakette entgegen (für die Teilnehmer an der Mainauenchampion Wertung) und sprang direkt in den Pool, der im Ziel für die Teilnehmer aufgebaut wurde. Das war die wohlverdiente Erfrischung, auf die ich mich seit zwei Stunden freute.
Als ich etwas heruntergekühlt und erholt war, konnte auch ich endlich das reichhaltige Buffet im Zielbereich genießen. Dafür nochmal ein extra Lob an die Organisation, soviel Auswahl gibt es selten.
Unmittelbar nach dem Zieleinlauf ging es für die Verantwortlichen daran, die Ergebnisse auszuwerten und die Siegerehrung vorzubereiten. Oft fragte ich mich, warum die Siegerehrung bei Laufveranstaltungen so lang auf sich warten lässt, aber da ich in diesem Jahr sehen konnte, wie aufwändig viele Dinge nachbereitet werden müssen, habe ich doch etwas Verständnis dafür gewonnen.
Dennoch ist es Schade, dass die Ehrung erst über 1h nach Zielschluss stattfand. Aufgrund des sommerlichen Wetters sind viele Teilnehmer und Besucher irgendwann gegangen (ins Bad, zum See oder einfach nur in kühle Gebäude). Das hat die Atmosphäre leider etwas getrübt. Ebenso unglücklich ist es für die Atmosphäre, dass der Rückbau des Geländes zum Zeitpunkt der Siegerehrung bereits im vollen Gange war.
Allerdings ging die Ehrung der Sieger zügig und ohne große Verzögerungen von statten, das wirkte alles sehr professionell und strukturiert.
Hitzefrei??? – Nicht beim Mainauenlauf
Die größte Herausforderung sollte in diesem Jahr die große Hitze werden. Laut Wettervorhersage war mit bis zu 37 Grad zu rechnen. Die Veranstaltung abzusagen stand zum Glück nie zur Debatte. Dennoch haben sich die Organisatoren Gedanken gemacht, wie man die Läufer bestmöglich schützen und versorgen kann.
So wurden unter anderem die Verpflegungsstellen auf der Strecke erweitert. Pro 5km Runde kamen die Teilnehmer dreimal an Versorgungspunkten vorbei.
Zusätzlich gab es mehrere Stellen, an denen mit Wasserschläuchen für Abkühlung von oben gesorgt wurde. Nicht zuletzt war auch der Pool, der im Ziel aufgebaut wurde, eine tolle Idee, den Läufern Abkühlung zu verschaffen.
In den Gesprächen mit anderen Teilnehmern nach dem Lauf stellte sich heraus, dass das Konzept gut ankam. Auch die Bilanz des Rettungsdienstes bestätigt das. Bis auf kleinere Ausnahmen sind alle Teilnehmer gut ins Ziel gekommen.
Ich selbst bin begeisterter Schönwetter-Läufer und daher kam bei mir nie die Frage auf, ob ich die Teilnahme absagen sollte. Ein Blick in die Anmelde- und Ergebnisliste zeigt jedoch, dass es relativ viele Teilnehmer gab, die sich diese Frage stellten und von einer Teilnahme absahen. Ich halte es für durchaus vernünftig, dass man sich als Läufer Gedanken um die Bedingungen macht und auch auf seinen Körper hört. Die Gesundheit geht grundsätzlich immer vor und gerade wir als Hobbysportler sollten darauf achten, nicht aus falschen Ehrgeiz zu viel zu riskieren.
Obwohl ich das sonnig-warme Wetter mag, wünsche ich mir, dass es im nächsten Jahr vielleicht 10 Grad kühler wird und wirklich jeder, der es sich vorgenommen hat, an den Start gehen kann.
Fazit
Der Mainauenlauf war auch in seiner vierten Auflage ein tolles Event. Die Organisation war super, die Stimmung hervorragend und ich denke, dass jeder einen tollen Tag hatte. Ich freue mich schon auf die nächste Auflage im Jahr 2020. An dieser Stelle möchte mich auch ganz herzlich bei allen Organisatoren, Helfern und Unterstützern bedanken. Es ist jedes Jahr wieder erstaunlich zu sehen, was unser kleiner Verein mit vereinten Kräften auf die Beine stellen kann. Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
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