World wide running by Enrico

Premiere… – European Running Championships Brussels Leuven (#59)

Am 12. und 13. April 2025 fand in Brüssel und Löwen die Erstauflage der European Running Championships im Marathon, Halbmarathon und über 10km statt. Bei diesem Event, bei dem die Europameister über die jeweiligen Distanzen gesucht werden, dürfen nun auch Freizeitsportler teilnehmen. Alle zwei Jahre soll das Format fortan stattfinden. Die Erstauflage in Belgien legte die Latte schonmal hoch.

Visit Brussels

Die European Running Championships boten einen guten Anlass, der belgischen Hauptstadt, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, einen erneuten Besuch abzustatten. Die Anreise verlief diesmal ohne Zwischenfälle und so traf ich mich, wie verabredet, am Freitagnachmittag mit Annett und Carsten im Werandepark (Parc de Bruxelles). Die beiden nahmen die Reise aus Berlin auf sich, um ebenfalls an diesem, vermutlich einmaligen, Event teilzunehmen.

Halbmarathon in Löwen

Der erste Lauf im Rahmen der Veranstaltung war am Samstag der Halbmarathon in Löwen, an dem auch Annett an den Start ging. Daher machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg, die hübsche Kleinstadt östlich von Brüssel zu besuchen.
Die Ausgabe der Startunterlagen fand für alle Läufe in der Sportoase Löwen statt. Hier holten wir auch gleich die Unterlagen für den Marathon ab.
Nachdem wir Annett am Start verabschiedet hatten, hieß es für Carsten und mich den sommerlichen Tag so gut es geht auszukosten. Neben Anfeuern der Läufer an der Strecke stand Kaffee, Kuchen und Eis bei einem Spaziergang durch die Stadt ganz oben auf der Prioritätenliste.
Pünktlich zu Annetts Zieleinlauf waren wir auch wieder an der Sportoase, um sie für die letzten Meter nochmal anzufeuern.

Nach dem Lauf ging es für uns zurück nach Brüssel, hier waren wir am Abend noch zum Grillen eingeladen.

Raceday

Der Start des Marathons fand in Brüssel direkt vor dem Palais Royal statt. Um 8:30 verließen wir unsere Unterkunft und waren zu Fuß in wenigen Minuten dort. Natürlich kam es, wie es kommen musste und auf dem Weg zum Start setzte der angekündigte Regen ein… Da wir daran nichts ändern konnten, gingen die Vorbereitungen weiter. Die Kleiderbeutel wurden am anderen Ende des Werandeparks auf LKW verladen, um zum Ziel transportiert zu werden. Der Park war gut gefüllt und stellenweise war es hier recht eng, immerhin gingen gut 12.000 Läufer an den Start.

Im Anschluss hieß es von Annett Abschied zu nehmen, die mit der Bahn nach Löwen fuhr. Auch die Wege von Carsten und mir trennten sich, da wir uns zum Start in unterschiedlichen Blöcken aufstellten.

Gegen 10 Uhr trat König Phillipe auf die Bühne, er sollte die Läufer an diesem Morgen auf die 42,2 Kilometer schicken. Das geschah dann auch pünktlich um 10:15 Uhr.

Mein Lauf

Der Lauf begann relativ flüssig, eine künstliche Verengung kurz vor der Startlinie sorgte dafür, dass die Läufer nach Überqueren dieser auch gleich loslaufen konnten und sich kein Stau bildete. Der Weg führte auf die Rue de la Loi, welche uns unter dem Parc du CInquantenaire hindurch zum Parc de Woluwe führte. Die Straßen waren hier angenehm breit und gut zu laufen. Nach sechs Kilometern folgte die erste Herausforderung, ein gut zwei Kilometer langer Anstieg war hier zu bewältigen, was so früh im Rennen aber noch gut machbar war.

Weiter ging es durch Tervuren, vorbei am Park van Tervuren und nach Leefdaal, wo wir bereits die Hälfte geschafft hatten. Für mich lief es auf den ersten 21 Kilometern auch ganz gut, ich konnte trotz des welligen Profils ein konstantes Tempo laufen, spürte aber bereits, dass die Beine nicht mehr ganz frisch waren.

Die Strecke führte weiter Richtung Osten, bis wir nach gut 31 Kilometern in Löwen ankamen. Schon beim Einlaufen in die Stadt war die Stimmung grandios und wurde noch getoppt bei der Runde über den Grote Markt und vorbei am wunderschönen Rathaus. Leider ging es dann nach 35 Kilometern nochmal raus aus der Stadt, hier spürte man dann auch den Gegenwind deutlich und das war der Punkt, an dem mich auch die Kräfte verließen und ich Tempo rausnehmen musste. Mehr schlecht als recht ging es dann wieder zurück in die Stadt, wo mich die Stimmung auf den letzten beiden Kilometern nochmal so pushte, dass ich zumindest anständig ins Ziel laufen konnte. Das erreichte ich nach 2:57:42 und die Stimmung auf der Zielgeraden war wirklich fantastisch.

Post Race

Zunächst gab es die wohlverdiente Medaille fürs Finish, bevor es zur Zielverpflegung ging, die diesem Namen nicht würdig war. Es gab eine Flasche Wasser (auch auf Nachfrage nicht mehr) und ein trockenes Stück Gebäck eines Sportnahrungsherstellers. Da darf man bei einer so großen Veranstaltung für mindestens 100 Euro Startgebühr sicher mehr erwarten. Isotonische Getränke und Wasser, soviel man benötigt, wären das mindeste.

Also verließ ich den Bereich zügig, um mich umzuziehen, denn inzwischen war mir wirklich kalt. An der Kleiderbeutelausgabe erwartete mich Annett bereits und nachdem ich mich etwas aufgewärmt hatte, konnte ich zumindest ein isotonisches Getränk kaufen.

Gemeinsam warteten wir dann am Zieleinlauf auf Carsten, der seinen Lauf auch erfolgreich zu Ende brachte. Er teilt übrigens meine Ansicht zur Zielverpflegung, war aber gleichwohl auch begeistert von der tollen Stimmung an der Strecke.

Fazit

Die European Running Championships 2025 in Brüssel und Löwen waren ein tolles Event. Das Streckendesign war interessant uns super laufbar, die Stimmung unterwegs war super und auch die Verpflegung auf dem Kurs hat gepasst. Die miese Zielverpflegung verdient jedoch Kritik.

Insgesamt ein spannendes Format, dass in zwei Jahren seine Fortsetzung in Belgrad finden soll. Wir sind auf jeden Fall schonmal vorregistriert.

 

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Ein Kommentar

  1. Ich hätte es nicht besser schreiben können 👍 Vielen Dank für Deine Begleitung und hoffe, dass wir die Neuauflage 2027 in Belgrad auch gemeinsam bestreiten

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