World wide running by Enrico

A dream comes true – Reise nach Hawaii zum Kona Marathon

A dream comes true!!!

Lange Zeit habe ich von einer Reise nach Hawaii geträumt. Im Juni 2018 erfüllte ich mir diesen Traum mit einer Reise nach Big Island. Auf dieser Reise schloss sich relativ spontan ein Freund aus Schulzeiten an. Der Zeitpunkt war natürlich nicht zufällig gewählt, denn am 24.06.2018 fand die 25. Auflage des Kona Marathon statt. Neben dem Namengebenden Marathon hatte das Event auch einen Halbmarathon, Viertelmarathon und 5km Lauf zu bieten.

Vor dem Lauf

Nachdem wir bereits am Freitag, 22.06.2018 auf Big Island gelandet sind, hatten wir am Samstag relativ viel Zeit für die Vorbereitungen und die Abholung der Startunterlagen. Die Expo fand im Hilton Waikoloa Village statt. Dies ist auch das offizielle Marathon Hotel, allerdings sind die Raten für den Normalbürger etwas überzogen… Beim Besuch der Expo konnten wir aber immerhin einen Einblick auf das Gelände erhalten.

Auf der Expo selbst ging es zunächst zur Ausgabe der Startnummern und der dazugehörigen Unterlagen (etwas Werbung und das Teilnehmershirt). Insgesamt lief das zügig und strukturiert sowie ohne übertriebene Wartezeiten ab.

Im Anschluss wurden die Teilnehmer durch den Bereich mit der Eventkollektion geleitet und von hier weiter in den „Messebereich“. Die Anzahl der Aussteller war überschaubar. Klasse war die Anwesenheit des Hauptsponsors UCC Coffee, von dem man Gratis Proben erhielt. Der Kona Kaffee ist echt lecker 🙂 Ansonsten gab es noch etwas Laufausrüstung und Nahrung sowie ein paar lokale Künstler, die ihre selbstgemachten Werke vorstellten und anboten. Insgesamt hob sich die Auswahl der Aussteller durchaus vom Aufgebot anderer Marathonmessen ab.

Raceday

Start zum Marathon war um 05:30 Uhr, daher hieß es bereits gegen 04:15 Uhr Abfahrt an der Unterkunft. Die Fahrt dauerte ca. 15 Minuten und bei Ankunft am Veranstaltungsort (Queens Market Place Waikoloa) waren noch genügend Parkplätze vorhanden. Als Aufbewahrungsort für die Wechselkleidung diente das Auto, da der Start nur wenige Minuten zu Fuß entfernt war.

Bereits zum Marathonstart herrschten beinahe schweißtreibende Temperaturen, obwohl die Sonne erst ca. 1h später richtig aufgehen sollte. Der Start erfolgte leider etwas chaotisch, da der Veranstalter keinen Startbogen auf der Straße aufstellte. So herrschte zu Beginn auch etwas Verwirrung darüber, wo es denn überhaupt losgehen wird. Kurz vor Start wurden alle Teilnehmer von der Renndirektorin mündlich um Aufstellung an einer Linie gebeten. Pünktlich um 05:30 Uhr erfolgte dann der Start zum Marathon.

Die Läufe über die weiteren Distanzen wurden zwischen 06:00 Uhr und 07:00 Uhr gestartet.

Strecke

Die Strecke verlief über durchgehend asphaltierte Straßen, die in sehr guten Zustand waren. Bestandteil aller Strecken war ein Abschnitt innerhalb des Waikoloa Village Resort. Zusätzlich verliefen die längeren Strecken (Halbmarathon und Marathon) ein paar Meilen über den angrenzenden Highway 19. Für den Marathon mussten einige Passagen doppelt gelaufen werden.

Ich empfand das Streckendesign als ok, die Highway Abschnitte hielten sich in Grenzen und von dort aus hatte man einen tollen Blick auf die eindrucksvolle Landschaft und konnte in der Ferne auch das Meer sehen. Allerdings hatten diese Abschnitte den Nachteil, dass sie völlig ungeschützt waren und die Läufer daher sowohl der prallen Sonne als auch dem teils starken Wind ausgesetzt waren. Insbesondere zum Ende des Marathons machten diese Umstände den Teilnehmern das Leben schwer, denn der Wind frischte auf und die Temperaturen stiegen auf über 30 Grad an.

Leider waren Zuschauer am Streckenrand eher rar gesät, insbesondere auf dem Highway war es abgesehen von den anderen Teilnehmern eher einsam. Dafür waren die Helfer an den Versorgungsstationen ambitioniert und super freundlich. Vielen Dank an dieser Stelle an die vielen Freiwilligen.

Durch die versetzten Startzeiten und die gemeinsame Streckennutzung aller Distanzen hatte man fast immer andere Läufer im Blick, was zusätzlich etwas für Stimmung sorgte und auch die Motivation hoch hielt.

Ziel

Nach 2:46:20 erreichte ich als erster Läufer des Marathons das Ziel auf dem Veranstaltungsgelände. Dieses Ergebnis kam für mich sehr überraschend, hatte ich doch nach den schlechten Trainingseinheiten zu Beginn der Woche an meiner Leistung gezweifelt und mit einer Zeit um die 3h gerechnet. Umso Glücklicher bin ich daher über diesen Erfolg. Am Ende erfuhr ich, dass die Zeit auch noch einen neuen Streckenrekord auf der seit 2015 genutzten Strecke bedeutete.

Die Versorgung im Ziel bot den üblichen Standard an Getränken. Positiv zu erwähnen ist dazu, dass es viel Obst anstelle der sonst üblichen Energieriegel und Snacks gab. So wurden Bananen, Äpfel, Orangen und Wassermelone gereicht.

Die Stimmung im Zielbereich war super, viele Sportler blieben, um ankommende Läufer anzufeuern oder einfach nur, um die Sonne und die Zielverpflegung zu genießen.

Nach dem Lauf

Ich selbst hielt mich auch relativ lange auf dem Veranstaltungsgelände auf. Das lag zum einen an der tollen Stimmung und Versorgung, zum anderen hat es sich leider relativ lang hingezogen, bis die Siegerehrung durchgeführt wurde. Da ich abgesehen von einem Besuch des nahe gelegenen Strands aber nichts mehr vorhatte, war dies jedoch verschmerzbar. Dennoch könnten die Abläufe hier in Zukunft vielleicht etwas besser abgestimmt werden.

Fazit

Der Kona Marathon war für mich etwas Besonderes. Neben meinem ersten Besuch auf Hawaii war es auch der erste Marathon, den ich gewinnen konnte. So wird er sicher für immer in meiner Erinnerung bleiben. Ich persönlich fand das Streckendesign gut, allerdings wird es nicht jedem Läufer zusagen. Zuschauer sind leider eher wenige an der Strecke, aber man hat viel Kontakt zu anderen Läufern und die Stimmung insgesamt ist super. Der Kona Marathon ist für mich ganz klar ein Empfehlung wert, wenn man warme Temperaturen mag und den Hawaii Urlaub einen sportlichen Touch geben will 🙂

Reisebericht

Nach dem Marathon hatten wir noch ein paar Tage, um den Rest der Insel zu erkunden.

Erwähnenswert ist aber zunächst noch die Anreise. Diese erfolgte per Flugzeug zum Kona International Airport. Dieser versprüht einen gewissen Charme, denn es ist kein kühles Gebäude, wie man es von einem Flughafen erwartet. Vielmehr kommt man auf dem Vorfeld an, läuft durch ein Tor und erreicht das Outdoor Gepäckband für die Koffer. Ebenso finden sowohl Check-In als auch Sicherheitskontrolle für abreisende im freien statt.

Da wir auf der Insel viel sehen wollten, entschieden wir uns für einen Mietwagen für die Dauer des Aufenthalts. Wer in abgelegene Regionen fahren will, sollte auf jeden Fall über ein Allradfahrzeug nachdenken. Wir wurden gleich darauf hingewiesen, dass wir mit unserem Kleinwagen nicht überall hinfahren dürfen. Das führte an mancher Stelle zu etwas verlängerten Fußmärschen, was für uns aber ok war.

Strände

Wer Hawaii hört, hat in der Regel als erstes Bilder von atemberaubend schönen Stränden vor Augen. So ging es uns natürlich auch, was war also nach Bezug der Unterkunft naheliegender, als den nächstgelegenen Strand zu besuchen. Als wir am ‚Anaeho’omalu Beach ankamen wurden wir nicht enttäuscht. Ein toller Sandstrand nahe des Lava Lava Beach Clubs. Der Bereich liegt im Westen der Insel und so hatten wir gleich am ersten Abend einen tollen Sonnenuntergang zu bestaunen.

Im Laufe des Aufenthalts stießen wir auf weitere tolle Strände, die mehr oder weniger zum Baden taugten, aber allesamt super sehenswert waren. Dazu zählen u.a. Waipi’o Black Sand Beach, Hāpuna Beach State Park, Kukio Beach, Pu’uhonua O Hōnaunau National Historical Park und Punalu’u Black Sand Beach. Dies ist nur eine kleine Auswahl und ich denke, auf der Insel ist für jeden was dabei.

Neben der Abkühlung bietet das Meer durchaus mehr. Es gibt unzählige Spots zum Surfen, Schnorcheln, Tauchen oder anderen Wassersportaktivitäten. Vieles kann man allein machen. Wenn man unerfahren ist oder etwas erlernen will, gibt es auch für fast alles Kurse, die Preise dafür sind allerdings grundsätzlich relativ hoch.

Hiking

Big Island ist neben seinen Stränden auch für die vielen tollen Naturparks bekannt, in denen man sich austoben kann. Leider war eine der Hauptattraktionen der Insel, der Volcano Nationalpark, während unseres Aufenthalts nicht zugänglich. Die verstärkte Aktivität des Kilauea Vulkans sorgte dafür, dass der Bereich um den Vulkan großflächig abgesperrt war.

Tolle Alternativen für ausgedehnte Hiking Touren fanden wir dann aber im Waipi’o Valley und auf dem Mauna Kea. Ersteres bietet zunächst einen tollen Ausblick vom Lookout, bevor man sich an den steilen Abstieg ins Tal macht. Hier hat man Zugang zu einem tollen Strand und zu sehenswerten Wasserfällen. Wer allerdings tiefer ins Tal vorstoßen will, muss sich einer geführten Tour anschließen, da viele Bereiche Privatgrundstücke sind, die nur mit Guide betreten werden dürfen.

Der Mauna Kea ist ein 4.200m hoher Berg, dessen Gipfel man über einen ca. 11km langen Trail erreichen kann. Dabei legt man vom Besucherzentrum ca. 1.400m Höhenmeter zurück. Die Landschaft dort oben ist ziemlich beeindruckend und der Blick ins Tal bis hin zum Meer sehr sehenswert. Wegen der Länge des Trails und der dünnen Höhenluft sollte man für den Aufstieg schon relativ fit sein. Für mich einer der Top Tipps, wenn man Urlaub auf Big Island macht.

Sonstiges

Bis Island ist bekannt für seinen Kona Kaffee. Es gibt in der Region um Kona viele Kaffeeplantagen, die Besichtigungen und Verkostungen anbieten. Eigentlich genau das richtige für einen „Süchtigen“ wie mich 😉

Ebenso bekannt ist die Insel für die Macadamia Nussplantagen. Auch diese können hier besichtigt werden. Viele Betreiber bieten darüber hinaus auch einen Hofverkauf von frischen regionalen Früchten an.

Laut Reiseführer lohnt sich ein Ausflug nach Hilo auf der Ostseite der Insel. Ich selbst war von der Stadt zunächst enttäuscht. Aufgrund einer Tour sind wir allerdings unplanmäßig ein zweites Mal in Hilo gestrandet. Bei diesem Besuch kamen wir am Abend an und mussten feststellen, dass es doch einen gewissen Charme hat. Insbesondere tolle Restaurants und Bars laden in den Abendstunden zum Verweilen ein.

Für Sportbegeisterte, insbesondere Triathleten, ist Kailua Kona ein Pflichtbesuch. Hier befindet sich der Start der Ironman Weltmeisterschaften am Kailua Pier. Die Bojen der Schwimmstrecke liegen das ganze Jahr über im Meer und man kann die Strecke auf eigene Gefahr abschwimmen. Darüber hinaus gibt es auf der Insel verschiedene Anbieter, die Räder verleihen. So kann man auch die Radstrecke des Ironman abfahren. Dies geht tatsächlich ganzjährig relativ gut, da die meisten Straßen breite Seitenstreifen besitzen, auf denen Radfahrer relativ sicher unterwegs sind.

Reisefazit

Insgesamt hat die Reise meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Neben einem tollen Marathon hatte die Insel unglaublich viel zu bieten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Hawaii irgendwann erneut besuchen werde. Doch zunächst stehen andere Ziele auf dem Programm. Die Berichte dazu folgen natürlich.

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