World wide running by Enrico

Los Cabos Halbmarathon – San Jose del Cabo (Mexico)

Am 11.02.2018 fand im mexikanischen San Jose del Cabo die fünfte Auflage des Los Cabos Halbmarathon (http://loscaboshalfmarathon.com/) statt. Für mich eine gute Gelegenheit, der winterlichen Kälte zu entfliehen und ein paar Tage im schönen und vor allem warmen mexikanischen Bundesstaat Baja California Sur zu verbringen.

Die Anreise erfolgte unproblematisch über den Flughafen in San Jose del Cabo. Dort traf ich mich mit einer Freundin, die mich auf der Reise begleitete. Um möglichst mobil zu sein entschieden wir uns dazu, für den Zeitraum des Aufenthalts einen Mietwagen zu nehmen. Das würde ich auch jedem Interessierten für dieses Event sehr empfehlen.

Die Unterkunft, welche sich im ca. 30km entfernten Cabo San Lucas befand, habe ich vorab online gebucht, ich empfehle hier eine der einschlägigen Buchungs- und Vergleichsportale, über die man mit etwas Glück echte Schnäppchen bekommen kann.

Ebenso würde ich Cabo San Lucas als Ausgangs- und Mittelpunkt der Reise empfehlen, die Stadt ist nach eigenem Empfinden netter und vielseitiger als San Jose del Cabo. Ein paar Eindrücke der Reise werde ich am Ende wiedergeben, aber zunächst komme ich zum wesentlichen.

Los Cabos Halbmarathon (sowie 10k und 5k Lauf):

Der Lauf fand an einem Sonntag statt, somit hieß es am Samstag Abholung der Startunterlagen im Hotel Holiday Inn, San José Del Cabo, welches als Partnerhotel des Laufs gilt. Schon hier war es von Vorteil, ein Auto zu haben, so gestaltete sich die Anfahrt zur Expo entspannt, nur die Parksituation vor Ort war nicht ideal. Es war nicht gestattet auf die offiziellen Hotelparkplätzen parken, lediglich die Besucherparkplätze standen Messebesuchern zur Verfügung und so hieß es kurz Geduld haben, bis ein Platz frei wurde.

Die Ausgabe der Startnummern gestaltete sich zügig und flüssig, im Vorraum konnte man die eigene Nummer einsehen, nach der sortiert die Stände zur Ausgabe aufgebaut waren. Es gab kaum Wartezeiten oder Verzögerungen, sodass das schnell erledigt war.

Die Messe selbst war eher unspektakulär, es gab einige kleine Stände von lokalen Anbietern und besonders viele mexikanische Outfits (man ist hier sehr patriotisch, was das Laufoutfit angeht…).

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Los Cabos Halbmarathon – Expo

Startschuss zum Lauf war dann am Sonntag, pünktlich um 7:00 Uhr morgens. Dies gab genügend Zeit, um einigermaßen auszuschlafen und entspannt die 30 Minuten vom Hotel nach San Jose del Cabo zu fahren. Gegen 6:00 Uhr morgens war es auch problemlos möglich, nah an den Startbereich zu fahren und einen Parkplatz in einer Seitenstraße zu finden. Aufgrund der Nähe zum Start und der Temperaturen von ca. 20 Grad war es nicht nötig, eine Tasche mitzunehmen und die Gepäckaufbewahrung in Anspruch zu nehmen.

Der Startbereich war übersichtlich und für die Anzahl von ca. 1.800 Teilnehmern (Wettbewerbsübergreifend) auch noch groß genug. Auch die Anzahl der sanitären Anlagen war gerade noch ausreichend.

Die Einteilung der Startblöcke war allerdings nicht gut geregelt. Vorn starteten die Läufer des Halbmarathon, dann 10k und am Ende 5k. Allerdings war Start für alle zeitgleich, sodass schnelle Läufer auf 5k oder 10k kaum eine Chance für Bestleistungen hatten, da sie sich erst durch das Feld kämpfen mussten. Ich gehe davon aus, dass es beim Veranstalter die Möglichkeit gab, sich nach vorn einteilen zu lassen, wenn man bestimmte Bedingungen erfüllte, da ich ca. 5-10 Läufer im vorderen Feld gesehen habe, die die 5k bzw. 10k Wende genommen haben.

Für mich als Halbmarathon Starter war das Problem jedoch auch egal, schließlich durften wir nach vorn 🙂

Vom Start weg ging es zunächst ein gutes Stück bergab, allerdings auf Kopfsteinpflaster, was es doch einigermaßen Anspruchsvoll machte. Danach war die Straße geteert und die Laufstrecke auch komplett für den Verkehr gesperrt.

Die Strecke war für alle Distanzen zunächst identisch, wobei der 5k Lauf früher wendete. Die Wege des 10k Laufs und des Halbmarathon trennten sich nach ca. 9,5km. Dieser erste Teil der Strecke war durchaus etwas hügelig, verlief aber auf einer größeren Hauptverkehrsstraße, die in gutem Zustand war. Lediglich die engen U-Turns bremsten einen immer wieder kurz ein, doch ich fühlte mich recht gut und es lief auch sehr flüssig an diesem Tag.

Nach ca. 12,5km passierte mir dann leider ein Missgeschick, ich nahm in einem Kreisel eine falsche Abzweigung und wurde von einem Helfer darauf hingewiesen. Somit wollte ich wenden, rutschte dabei auf dem leichten Sandfilm auf dem Boden aus und stürzte. Ich schlug unglücklich auf, mit blieb kurz die Luft weg und ich zog mir auch ein paar Schürfwunden zu. Zunächst schmerzte auch das rechte Knie stark, sodass ich ans Aufgeben denken musste. Nachdem der Schmerz aber nach ein paar Minuten nachgelassen hat, habe ich mich dann dazu entschieden, weiter zu laufen.

Ab diesem Zeitpunkt wollte ich eigentlich nur noch locker ins Ziel laufen, konnte aber dann doch nochmal eine gute Pace aufnehmen und diese auch bis zum Ende halten.

Eine kleine Überraschung gab es dann im Bereich km 14/15, es folgte eine ca. 2-3km lange Trail Passage über sandigen Untergrund. Damit habe ich nicht gerechnet, aber letztendlich war das eine tolle Abwechslung und für mich ein kleines Highlight an dieser Stelle. Die folgenden Kilometer waren dann eher unspektakulär, da man den gleichen Weg zurück lief, den man gekommen ist. Etwa ½ Kilometer vor dem Ziel ist man wieder auf der Start-/Zielgeraden, welche gut besucht war und eine tolle Stimmung für den Zieleinlauf aufwies. Der Zieleinlauf fand auf dem Plaza Mijares statt, die Stimmung dort war ebenfalls gut, da der Platz schon gut gefüllt war von Läufern der anderen Distanzen.

Die Versorgung im Ziel war ok, es gab mit Wasser und Gatorade das übliche Standardprogramm, aber auch etwas Obst und kleine Snacks.

Da ich noch immer vom Sturz gezeichnet war, hat mich meine Begleiterin überredet, die Wunden von den Sanitätern behandeln zu lassen. An dieser Stelle ein Lob für die von den Helfern geleistete Arbeit, das lief alles super freundlich und professionell ab. Ich hoffe dennoch, dass ich das so schnell nicht wieder in Anspruch nehmen muss.

Reisetipps:

Hier wie versprochen noch ein paar Anmerkungen zur Reise abseits des Laufes.

Mein Aufenthalt erstreckte sich über eine Woche, Anreise am Freitag, Abreise ebenfalls am Freitag. Beides verlief völlig problemlos, bei der Rückreise gab es weder am Check-In noch am Sicherheitscheck eine Wartezeit.

Ebenso hatte ich schon erwähnt, dass es sinnvoll ist, sich einen Mietwagen zu organisieren. Die beste Lösung ist da natürlich, über ein einschlägiges Portal den Wagen schon vor Reiseantritt zu reservieren. Aber auch vor Ort kann man Fahrzeuge noch zu fairen Preisen bekommen. Bei den Standards sollte man nicht zu viel erwarten. Wir sollten zunächst ein Fahrzeug mit gesprungener Windschutzscheibe bekommen, das lehnten wir aus Sicherheitsgründen ab. Das Ersatzfahrzeug war überzogen von Dellen und Kratzern, fuhr aber anständig und da die Schäden vorher aufgenommen wurden, gab es auch bei der Rückgabe keine Probleme.

Unser Hotel, Seven Crown Express & Suites (http://www.sevencrownhotels.com/english/) war eine gute Wahl. Die Zimmer waren einfach (es gibt aber wohl auch teure Suiten), Valet Parking war inclusive und auch ein Pool inklusive Beach Towel Service war dabei.

Das Personal war super freundlich und stand mit Tipps und Auskünften immer zur Verfügung, ein Service, wie man ihn sich wünscht. Gleiches gilt für die Qualität des Reinigungspersonals in den Zimmern.

Als Läufer ist natürlich wichtig, wo kann ich trainieren. Der erste Gedanke war die Hafenpromenade, allerdings ist die recht kurz und gut besucht. Auch sonst gibt es viele gut befahrene Straßen, auf denen Laufen keinen Spaß macht. Am Ende haben wir eine Sportanlage mit frei zugänglicher 400m Tartan Bahn gefunden (Danke auch dabei für die Hilfe an das Hotelpersonal), auf der man zumindest ungestört seine Runden drehen konnte.

Da Regeneration auch wichtig ist, war es natürlich sehr hilfreich, dass es unzählige tolle Strände in der Umgebung gibt. So ist der Playa Santa Maria oder der Playa el Chileno echte Highlights, aber auch der Strand in Cabo San Lucas selbst ist toll.

Abgesehen davon ist auch die Stadt Todos Santos eine Reise wert, eine beschauliche kleine Stadt ca. 60km von Cabo San Lucas entfernt. Der Verkehr dorthin war dünn, sodass die Fahrt sehr angenehm war. Auf dem Rückweg lohnt sich die Einkehr im Hierbabuena in El Pescadero, hier wird noch selbst angebaut und mit reinen Zutaten gekocht. Gleich daneben lädt der San Pedrito Beach ein den Sonnenuntergang zu genießen. Zu bestimmten Zeiten kann man dann auch die Schildkröten dort beobachten.

Ein weiteres Ausflugsziel auf der Reise war Las Paz, eine größere Stadt ca. 160km von Cabo San Lucas entfernt. Die Stadt selbst war eher unspektakulär, aber unweit davon befindet sich der Balandra Beach, welcher definitiv einen Besuch wert ist. Ebenso werden in der Stadt Touren nach Isla Espirito Santo angeboten, welche ein Paradies für Taucher und Schnorchler sein soll. Leider hat das nicht mehr in den Zeitplan gepasst.

Ein Highlight in Cabo San Lucas möchte ich noch erwähnen und zwar ist das der Aufstieg zum Mt. Solmar. Dies ist ein ca. 150m hoher Berg an der Küste, von dem aus man einen tollen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung hat.

Natürlich sollte man auch die Bootstour zu El Arco nicht verpassen, das Wahrzeichen von Cabo San Lucas. Wenn das Meer ruhig ist, kann man sich auch am Standabschnitt Playa del Amor/Divorced Beach absetzen lassen und die Sonne genießen.

Fazit:

Es war eine tolle Reise. Der Lauf ist durchaus empfehlenswert, trotz sommerlicher Temperaturen von ca. 20-25°C läuft es sich super angenehm, die Strecke bietet Abwechslung und zumindest im Start-/Zielbereich ist die Stimmung wirklich gut.

Die Region bietet sich auch super an, um mal für ein paar Tage der kalten Heimat zu entfliehen. Dabei kann man viel Sonne tanken und ist dennoch nicht gezwungen, die gesamte Zeit nur am Strand zu verbringen.

Noch ein paar Impressionen:

 

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