Am 29. Juni 2025 fand die 17. Auflage des Schienerberglaufs statt. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren über 500 Teilnehmer für die Veranstaltung gemeldet. Auch ich wollte mir dieses Event nicht entgehen lassen.
Der Schienerberglauf
Die Veranstaltung findet in der kleinen Gemeinde Schienen unweit der Schweizer Grenze statt. Hinter dem Lauf steht das genossenschaftliche „Lädele“, der Dorfladen in Schienen. Und da die Einwohner diesen offensichtlich sehr schätzen, hilft gefühlt die gesamte Gemeinde zusammen, um Läufern und Supportern ein tolles Rahmenprogramm zu bieten. Dabei reichen die Strecken von 5km über 10km bis zum recht anspruchsvollen Halbmarathon (über 400 Höhenmeter), sowie eine 1.000 Meter Runde für den Nachwuchs.
Raceday…
Die Anreise nach Schienen ist in gut 20 Minuten erfolgt und so konnte ich am Veranstaltungstag quasi ausschlafen und machte mich nach einem guten Frühstück gestärkt auf den Weg. Ausreichen Parkplätze standen am Sportplatz zur Verfügung und von hier hatte ich das Bürgerhaus in wenigen Minuten zu Fuß erreicht. Als ich gegen 9:45 Uhr dort ankam, konnte ich meine Startnummer ohne Wartezeit empfangen (das änderte sich eine halbe Stunde später). Zudem gab es ein kleines Erinnerungspräsent an die Veranstaltung. Leider gab es keine organisierte Kleideraufbewahrung, doch eine Tasche mit Wechselkleidung durfte im Bürgerhaus abgestellt werden.
Aufgrund der Temperaturen verzichtete ich aufs Warmlaufen und hielt mich stattdessen lieber noch etwas im Schatten auf, bevor es losging. Der Start fand auf der Hauptverkehrsstraße des Orts statt und diese wurde erst fünf Minuten vor dem Startschuss für den Verkehr gesperrt. Für die Startaufstellung blieb nicht viel Zeit, doch lief hier alles entspannt und gesittet ab.
Mein Schienerberglauf
Um 11:00 Uhr fiel dann der Startschuss für ca. 300 Teilnehmer, die sich auf die Halbmarathon bzw. 10km Distanz machten. Knapp sieben Kilometer verlief die Strecke auf gut laufbaren Forststraßen identisch, bevor sich die Wege trennten.
Die ersten drei Kilometer ging es stetig bergan und das Feld sortierte sich schnell. Der spätere Sieger des 10km Laufs setzte sich ab, dann folgten der spätere Halbmarathonsieger, Heiko Langanki und ich. Die Strecke führte dann weiter leicht wellig doch tendenziell bergab bis Kilometer 11. Dann folgte der zweite, anspruchsvollere Teil des Laufs, zunächst ging es knapp drei Kilometer bergauf, bevor der Weg auf einen schmalen Trail einbog. Hier trennten sich dann unsere Wege, ich konnte das Tempo auf dem leicht abschüssigen Wurzelweg nicht mitgehen und musste Heiko ziehen lassen. Danke an diese Stelle dennoch für das ziehen über 14 Kilometer. Der Kurs blieb wellig doch zum Ende hin ging es tendenziell eher bergauf. Daher war ich echt glücklich, als ich den Kirchturm von Schienen sah, denn damit war das Ziel nah. Das erreichte ich nach 1:23:20 dann auch als Gesamtzweiter.
Post Race
Direkt nach der Ziellinie überreichten freundliche Helfer eine kleine Medaille und ein Getränk. Mein Weg führte mich dann auch direkt zur Zielverpflegung, denn die Hitze machte sich bemerkbar und ich hatte großen Bedarf, die leeren Speicher wieder zu füllen. Als das erldigt war, suchte ich die Duschen auf, die etwas vom Zentrum des Geschehens entfernt waren. Als ich wieder am Eventgelände ankam, hätte ich gleich eine weitere Abkühlung vertragen können. Ich suchte einen Platz im Schatten, gönnte mir Kaffee und Kuchen und wartete auf die Siegerehrung.
Die fand leider erst 14:00 Uhr statt, doch die Wartezeit bis dahin verkürzte eine Band, die gute Unterhaltung bot. Auch die Versorgung war super, selbstgebackene Kuchen und auch herzhafte Speisen boten für jeden etwas zu fairen Preisen. Hier merkt man, dass die Gemeinde hinter dem Event steht und jeder mit anpackt.
Die Siegerehrung war sehr Altersklassen betont und zog sich daher etwas in die Länge. Toll waren aber die Sachpreise, lokale Spezialitäten aus dem Lädele und mehr.
Fazit
Der Schienerberglauf war ein toller Lauf, mit anspruchsvoller Strecke, hervorragender Organisation und echt netten Ambiente. Die Medaille ist leider eher eine Notlösung (aber besser als keine) und manche Wege waren etwas weit (z.B. zur Dusche). Dennoch kann ich diese Veranstaltung wärmstens empfehlen, wenn man zufällig in der Region oder auf der Suche nach liebevoll organisierten, kleinen Läufen ist.