Trails 4 Germany Kulmbach
Am 13.10.2019 fand in Kulmbach der dritte Lauf und damit der Abschluss der diesjährigen Trails 4 Germany Serie statt. Bei jedem Event hatten die Teilnehmer die Wahl zwischen einer kurzen (ca. 12km) und einer langen (ca. 22km) Trailstrecke.
Mal was Neues…
Mit wenigen Ausnahmen (z.B. Jungfrau Marathon, Rennsteiglauf) bin ich eher auf festen Untergrund zu Hause. Dennoch versprühte das Laufen abseits befestigter Wege seit einiger Zeit einen gewissen Reiz für mich. So nutzte ich die Gelegenheit, endlich mal an einem echten Trail Lauf teilzunehmen. Obwohl ich kaum Erfahrung mitbrachte, entschied ich mich dazu, die lange Strecke über 22km mit 640hm in Angriff zu nehmen.
Raceday
Am Wettkampftag machten wir uns gegen 10 Uhr auf den Weg Richtung Kulmbach, da bereits um 11 Uhr die Kinderläufe starteten. Ein Parkplatz war schnell gefunden und das Eventgelände lag zentral auf dem Marktplatz in der Kulmbacher Innenstadt.
Neben dem großen Start-/ Zielbogen waren ein paar Pavillons mit Ausstellern sowie die Startnummernausgaben aufgebaut. Die Unterlagen waren schnell geholt und so blieb noch ausreichend Zeit, sich etwas auszuruhen.
Nach den Kinderläufen gab es leider einen etwas größeren Leerlauf im Programm, sodass wir uns in ein Wirtshaus zurückzogen. Hier konnten sich meine Begleiter etwas stärken (ich verzichtete auf eine deftige Mahlzeit, ich musste ja noch laufen…).
Um 13 Uhr machten sich dann zunächst die ca. 260 Teilnehmer der Kurzstrecke auf den Weg. Wir mussten noch bis 13:30 Uhr auf unseren Start warten.
Mein Lauf (auf Abwegen…)
Pünktlich um 13:30 Uhr ertönte der Startschuss zur Langstrecke des Trails 4 Germany Kulmbach. Los ging es für mich und ca. 200 weitere Teilnehmer über die 22km Runde. Vom Start an war es anspruchsvoll. Bereits nach wenigen Metern ging es ein paar Stufen hoch und dann stand auch schon der Anstieg zur Plassenburg an.
Ich war an der Stelle überrascht, dass ich plötzlich ganz allein vor dem Feld war, auch der nächste Abschnitt im Wald lief hervorragend. Dann allerdings kam der erste technisch anspruchsvolle Abschnitt, es ging einen steilen Trail hinunter. Auf solchen Abschnitten habe ich keinerlei Erfahrung und entsprechend vorsichtig machte ich mich an die Sache ran. Umso erschrockener war ich, als dann plötzlich andere Teilnehmer quasi an mir vorbeiflogen. Da macht sich tatsächlich meine mangelnde Erfahrung (oder deren Furchtlosigkeit) bemerkbar.
Es folgte ein kurzer Waldweg, bevor es auf den zweiten harten Trail ging, erneut verlor ich hier viel an Boden.
Als es endlich wieder flacher wurde, fand auch ich wieder in meinen Rhythmus. Vielleicht etwas zu sehr, denn ich folgte dem dann zweitplatzierten auf dem schönen Weg, bis wir plötzlich an einer Hauptstraße rauskamen. Etwas verwirrt schauten wir uns um und erkannten, dass es auch keine Markierungen mehr gab. Ein Blick auf die Karte brachte Gewissheit, wir hatten eine Abzweigung verpasst und uns verlaufen. Glücklicherweise fanden wir schnell den richtigen Weg, der wieder auf die Strecke führte. Allerdings hatten wir durch dieses Missgeschick ca. 1 Kilometer Umweg absolviert und fielen weit zurück.
Im weiteren Verlauf konnte ich nach und nach wieder ein paar Plätze gut machen und fand mich nach 15km tatsächlich auf Rang zwei wieder. Das leicht wellige Gelände ohne extreme in diesem Bereich kam mir entgegen.
Nach 18km folgte jedoch nochmal eine längere bergab Passage und auch hier fehlte es mir an Erfahrung und Selbstvertrauen. Erneut wurde ich also von den erfahreneren Teilnehmern überlaufen. Auf dem letzten Anstieg, der erneut zur Plassenburg führte, fehlte es mir dann an Kraft, nochmal eine Aufholjagd zu starten. Auch der Ausblick auf den letzten Abstieg, der zwar auf Asphalt, dafür aber steil und über Treppen führte, war nicht so verlockend. So versuchte ich ab dann nur noch möglichst solide zu laufen und unverletzt ins Ziel zu kommen.
Am Fuße der letzten Treppen freute ich mich dann Annika und ihre Familie zu sehen, die mich nochmal anfeuerten und mir Kraft für den Zieleinlauf gaben.
Nach 1:47:30 erreichte ich als Gesamtfünfter das Ziel.
Nach dem Lauf
Im Ziel gab es die verdiente Medaille und einen Energy Drink, sowie die vielfältige Zielverpflegung.
Nachdem ich mich im Ziel mit einigen Mitläufern unterhalten hatte, war es beruhigend zu wissen, dass ich nicht der einzige mit Orientierungsproblemen war. Einige Läufer hatten das gleiche Problem im letzten Jahr und auch in diesem Jahr waren wir nicht die einzigen, die sich auf Abwege begeben hatten. Ohne dieses Missgeschick wäre tatsächlich auch ein Platz auf dem Podium drin gewesen.
Nichtsdestotrotz war es eine tolle Erfahrung. Ich habe gelernt, dass das Trail Laufen seine Eigenheiten hat, ich vermehrt im Gelände trainieren sollte und natürlich zukünftig einen besseren Blick auf die Markierung der Strecke haben muss.
Fazit
Der Trails 4 Germany Lauf in Kulmbach war eine besondere Erfahrung. Ich habe viel daraus gelernt und hoffe, die gleichen Fehler nicht erneut zu machen. Ich werde sicher gelegentlich wieder auf Trails unterwegs sein und hoffe, dass ich mich mit steigender Erfahrung auch sicherer bewegen kann.
Das Event an sich war toll organisiert. Die Stimmung war gut und auch die Strecke insgesamt abwechslungsreich und sehenswert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich wiederkommen werde, wenn es sich mit meinem Wettkampfkalender vereinbaren lässt.