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Jubiläum beim Valencia Marathon – Mein 50. Marathon

Der Valencia Marathon

Da der Valencia Marathon einen hervorragenden Ruf besitzt, wollte ich bereits 2019 daran teilnehmen. Leider musste ich damals verletzungsbedingt schweren Herzens absagen. Auch im letzten Jahr war ich für den Lauf gemeldet, doch aufgrund der Corona Pandemie fand das Event lediglich als virtueller Lauf statt.
Doch alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei und so klappte es nun in diesem Jahr endlich mit der Teilnahme in der Stadt an der spanischen Mittelmeerküste.

Bekannt ist der Marathon insbesondere durch seinen Start-/Zielbereich am „Ciutat de les Arts i les Ciències“ und dem markanten blauen Teppich, mit dem der Weg zum Ziel ausgelegt ist. In der Regel hat der Lauf um die 20.000 Teilnehmer. In diesem Jahr war die Zahl pandemiebedingt etwas geringer und es erreichten am Ende gut 12.000 Läufer das Ziel.

Die Strecke ist flach und breit und somit für schnelle Zeiten geeignet. In diesem Jahr lagen die Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad und es herrschte strahlender Sonnenschein. Abgesehen vom teilweise lebhaften Wind also perfekte Laufbedingungen.

Auf nach Valencia

Meine Reise begann am Freitagabend. Nachdem mein Flug im Vorfeld dreimal umgebucht wurde ging es leider erst um 21:45 Uhr (anstatt 18:00 Uhr) los. Knapp zwei Stunden später landete ich in Valencia. In Anbetracht der Uhrzeit schaffte ich es an diesem Tag jedoch lediglich noch ins Hotel und freute mich aufs Bett.

Den Samstag startete ich mit einem lockeren Warm-Up Lauf am Strand, der nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt lag. Nach den vielen trüben und kalten Tagen in Paris war das natürlich ein toller Auftakt für meinen Aufenthalt in Valencia.
Anschließend ging es zur Marathon Expo, um die Startunterlagen abzuholen.

Expo zum Valencia Marathon

Die Expo fand in der Ciutat de les Arts i les Ciències (Stadt der Künste und Wissenschaft) statt. Da dort auch der Start-/Zielbereich des Laufs am Sonntag lag, nutzte ich die Gelegenheit, mich mit dem Fußweg dorthin vertraut zu machen.

Die erste Anlaufstelle auf der Expo war auch gleich die Ausgabe der Startnummer. Vor dem eindrucksvollen Gebäude waren Pavillons aufgebaut, in denen die Helfer die Nummern ausgaben. Weiter ging es in Richtung Gebäudeeingang und noch vor dem Betreten wurde der Chip der Nummer auf Funktionsfähigkeit überprüft (inkl. Richtigkeit der persönlichen Daten).

Endlich im Gebäude erhielt ich meinen Goody Bag und das Teilnehmer Shirt. Dabei kam ich allerdings schon das erste Mal ins Schwitzen, denn die Helferin knickte mehrfach meine Startnummer. Das sollte bei Nummern mit integrierten Chips ja bekanntermaßen grundsätzlich vermieden werden. Also ging es für mich nochmal zurück zum Chiptest…
Ansonsten hatte die Messe kaum was zu bieten. Es gab lediglich einen großen Stand des Hauptsponsors New Balance. Für ein Event dieser Größe hätte ich da etwas mehr erwartet. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es Coronabedingt nur eine abgespeckte Messe gab.

Da es auf der Expo nichts mehr zu sehen gab, nutzte ich immerhin die Gelegenheit, mir die Örtlichkeiten noch etwas genauer anzuschauen. Das Areal ist wirklich weitläufig und es gibt durchaus einiges zu sehen und zu entdecken.

Raceday

In Valencia herrschen, wie schon erwähnt, auch im Dezember noch frühlingshafte Temperaturen und daher war es nicht verwunderlich, dass der Start bereits um 08:15 Uhr stattfinden sollte. Für mich hieß es daher, dass bereits um 5:30 Uhr der Wecker klingelte.
Nach einem kleinen Frühstück und ausreichend Kaffee machte ich mich gegen 6:30 Uhr zu Fuß auf den Weg zum Veranstaltungsgelände. Gegen 7:00 Uhr erreichte ich dieses und war etwas überrascht, dass der Zugang zur Gepäckaufbewahrung noch geschlossen war. Laut Ausschreibung sollte der sollte der ab 6:45 Uhr geöffnet sein. Offensichtlich war ich nicht der einzige, der diese Info gelesen hatte, denn es waren bereits hunderte wartende Teilnehmer vor Ort. Ca. 7:20 Uhr wurde der Zugang dann endlich gewährt.
Langsam begann es zu dämmern und der Sonnenaufgang stand kurz bevor. Es folgten meine üblichen Startvorbereitungen und nach Abgabe des Kleiderbeutels machte ich mich auf den Weg zum Startbereich. Auch hier war der Zugang zunächst noch geschlossen, doch als er geöffnet wurde, brach leichtes Chaos aus. Einige Leute stürmten los, als hätten sie den Start schon verpasst. An dieser Stelle weise ich darauf hin, dass in der Ruhe die Kraft liegt. Bei 42km die vor uns liegen machen drei Meter hin oder her in der Startaufstellung keinen Unterschied… Ich ließ das Treiben um mich herum also geschehen und ging entspannt in die Startaufstellung.

Das Unterhaltungsprogramm lief hier bereits, allerdings konnte ich aufgrund der Sprachbarriere nur wenig vom Inhalt mitbekommen. Die Stimmung war jedenfalls ordentlich.

Pünktlich um 8:15 Uhr fiel dann auch der Startschuss zum Valencia Marathon und unter dem Jubel unzähliger Zuschauer machten wir uns auf den Weg.

Mein Valencia Marathon

Unmittelbar nach den Startschuss war die Strecke relativ breit. Wildes Gedränge wie in der Woche zuvor in La Rochelle blieb glücklicherweise aus. Es dauerte dennoch ein wenig bis sich das Feld sortiert hatte und ich frei laufen konnte. Es bestand aber nie die Gefahr, irgendjemanden über die Füße zu fallen.

Die Strecke führte uns zunächst Richtung Strand und schon lagen die ersten 5 Kilometer hinter uns. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich etwas zu schnell losgelaufen war. Also versuchte ich, in den folgenden Abschnitten das Tempo etwas zu drosseln. Die Strecke führte anschließend relativ unspektakulär auf breiten Straßen durch Stadtrandbezirke. Die Stimmung war aber auch hier gut und wurde unterstützt von clever gesetzten Unterhaltungspunkten mit Bands und DJs.

Wirklich sehenswert wurde die Strecke dann nach 26km, als es entlang des Jardin del Turia ging. Anschließend überquerten wir den Park und liefen um die sehenswerte Altstadt Valencias. Eine Schleife führte uns nun noch in die westlichen Vororte, bevor es erneut an der Altstadt entlang bis zum  Jardin del Turia ging. Die Stimmung war hier wirklich sensationell und die Streckenführung sorgte dafür, dass die Zuschauer auf kurzen Wegen an vielen Stellen zum Anfeuern stehen konnten. Auch die letzten beiden Kilometer entlang des Parks und schließlich zum Zieleinlauf waren voller jubelnder Menschen, einen super eindrucksvolle Kulisse.

Nach ca. 41,5km geht es dann auf den bekannten blauen Teppich, der bis zum Ziel ausgelegt ist. Die Tribünen auf den letzten Metern waren auch gut gefüllt und nach 2:54:28 überquerte ich die Ziellinie.

Postrace

Kurz hinter der Ziellinie gab es als erstes eine FFP2 Maske. Anschließend erhielten die Teilnehmer ihre Finisher Medaille und es ging weiter, mit einer Flasche Wasser, in Richtung Zielverpflegung. Hier gab es einen Verpflegungsbeutel, der ganz gut gefüllt war. Highlights waren ein Netz mit einem Kilo Clementinen sowie ein Päckchen Kakis. Ansonsten befanden sich die üblichen Klassiker im Beutel, eine Flasche Powerade, Wasser und ein paar kleine Snacks. Insgesamt aber eine ganz gute Zusammenstellung. Nach der Zielverpflegung ging es weiter zur Gepäckaufbewahrung. Trotz der angenehmen Temperaturen wollte ich doch gern zügig trocken Kleidung anziehen.

Als das erledigt war, drehte ich noch eine Runde am Veranstaltungsgelände. Ich begab mich zum Zieleinlauf, um etwas von der Stimmung von der anderen Seite mitzubekommen.

Fazit zum Valencia Marathon

Der Valencia Marathon ist ein super Laufevent. Die Strecke ist flach und geeignet für schnelle Zeiten. Das Wetter ist in der Regel hervorragend, Temperaturen um die 15 Grad und strahlender Sonnenschein sind keine Seltenheit in Valencia im Dezember. Die Organisation und das Rahmenprogramm sind hervorragend. Auch die Verpflegung während und nach dem Rennen ist auf höchsten Niveau. Wenn es die Zeit zulässt denke ich dass ich im nächsten Jahr wiederkommen werde.

Valencia mehr als nur Marathon

Neben dem Marathon hat Valencia noch eine Menge mehr zu bieten. Da ich für fünf Tage da war. konnte ich auch noch etwas Sightseeing betreiben.
Ein Highlight ist auf jeden Fall das Ciutat de les Arts i les Ciències. Hier kann man gut und gerne zwei volle Tage zubringen, um alles zu sehen.
Ebenfalls erwähnenswert ist der weite und super schöne Sandstrand. Die Temperaturen lassen den Sprung ins Meer im Dezember zwar nicht mehr zu (zumindest nicht bei mir), aber für einen ruhigen Tag in der Sonne lädt dieser auf jeden Fall ein. Die Promenade eignet sich zudem super zum Laufen und die unzähligen Restaurants laden zum Verweilen ein.

Ein weiteres Highlight ist mit Sicherheit die Altstadt von Valencia. Diese bietet viele kleine und enge Gassen sowie unzählige historischen Gebäude und Bauwerke. Auch die vielen Plätze mit Cafés und Restaurants vermitteln eine tolle Atmosphäre. Wem das noch nicht reicht, der kann eines der vielen Museen oder den Botanischen Garten besuchen.

Wenn man schon von Garten spricht, darf natürlich der Jardin del Turia nicht fehlen. Dieser Park der im trockengelegten Flussbett des Turia angelegt wurde, erstreckt sich über mehrere Kilometer durch die ganze Stadt. Er ist super geeignet für sportliche Aktivitäten aber auch für entspanntes entfliehen aus der Betonwüste Großstadt.

Wer also die Gelegenheit hat am Valencia Marathon teilzunehmen sollte durchaus ein paar Tage mehr einplanen und sich die Zeit nehmen diese tolle Stadt etwas näher kennenzulernen.

 

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