World wide running by Enrico

Endlich wieder Eventfeeling – Berlin Marathon 2022 (#51)

48. Berlin Marathon

Jedes Jahr versammeln sich Ende September tausende Läufer in unserer Hauptstadt, um an einem der größten und beliebtesten Laufevents, dem Berlin Marathon, teilzunehmen. In diesem Jahr ging die Veranstaltung bereits in die 48. Auflage. Nach dem Ausfall 2020 und der eingeschränkten Ausgabe 2021 ging es auch endlich wieder ohne Einschränkungen. So machten sich am Veranstaltungswochenende 24./25.09.2022 erneut knapp 50.000 Teilnehmer auf die 42,2km lange Runde durch Berlin.
Nach neun Monaten Wettkampfpause sollte der Berlin Marathon nun auch für mich der Wiedereinstieg in die Laufevents werden.

Road to Berlin Legend…

Als ich im Dezember 2021 in Valencia meinen 50. Marathon absolvierte, wusste ich nicht, dass dies für eine lange Zeit das letzte Event auf meiner Agenda sein sollte. Gesundheitliche Probleme führten dazu, dass ich gut ein halbes Jahr keinen Sport treiben konnte und abgesehen von ein paar Wanderungen und ganz lockeren Radausfahrten wenig Bewegung bekam. Umso größer die Freude, als ich Ende Juni endlich das ärztliche ok erhielt, sportliche Aktivitäten langsam wiederaufzunehmen. Die ersten Läufe und Radausfahrten verliefen zäh und die lange Pause machte sich stark bemerkbar. Dennoch hoffte ich, noch in diesem Jahr an einem der ausstehenden Marathons teilnehmen zu können. Nachdem ich mir die abschließende Bestätigung eines Sportmediziners eingeholt hatte, stand für mich fest, dass ich es mit einem Start in Berlin versuchen kann.

Berlin Marathon Expo

Die Expo zum Berlin Marathon findet seit vielen Jahren auf dem Gelände und in den Hallen des ehemaligen Flughafens Tempelhof statt. Die Location hat sich bewährt und so gab es auch in diesem Jahr keine großen Überraschungen dort. Ich besuchte die Expo am Samstagvormittag, die Wartezeiten am Eingang und bei der Ausgabe der Startunterlagen hielt sich in Grenzen und so blieb auch noch etwas Zeit, sich die Angebote der verschiedenen Aussteller anzuschauen. Die Anzahl der Aussteller ist im Vergleich zur vor Corona Zeit stark zurückgegangen. Das erleichterte den Besuchern zwar das Bewegen durch die Gänge, doch andererseits wirkte das ganze so auch etwas trostlos. Zudem setzte sich der Trend fort, dass kein Hersteller besondere Angebote bzw. Preise für die Messe offerierte.

Raceday…

Für das Veranstaltungswochenende durfte ich bei Annett und Carsten unterkommen, die am Stadtrand von Berlin wohnen und selbst begeisterte Läufer sind. Carsten selbst war auch Teilnehmer und feierte bei diesem Lauf ein Jubiläum, er lief seinen 100. Marathon.
Um 7 Uhr machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt, wo wir zentral und unweit des Eventgeländes einen Parkplatz fanden.

Am Veranstaltungsort hat sich in den letzten Jahren wenig geändert und da es für mich inzwischen die sechste Teilnahme in Berlin war, fiel die Orientierung leicht. Über die bekannten Wege ging es in den abgesperrten Bereich für Läufer, weiter zur Kleiderbeutelaufbewahrung und von dort aus in Richtung Startblock.

Kurz vor 9 Uhr erreichte ich meinen Startblock und konnte von hier aus noch die ersten Starts des Tages beobachten. Vor den Läufern wurden traditionell die Handbiker und Rollstuhl Athleten auf die Strecke geschickt. Der Startschuss für die Läufer fiel dann pünktlich um 9:15 Uhr.

Mein Berlin Marathon 2022

Nach neun Monaten ohne Laufevents sowie wenigen Trainingseinheiten im Vorfeld auf den Berlin Marathon war mein einziges Ziel, die Distanz zu bewältigen und wieder am Brandenburger Tor anzukommen. Ich startete von Beginn an verhalten und versuchte, mich nicht von der Stimmung oder dem Läuferfeld zum Überpacen hinreisen zu lassen. Mir war bewusst, dass es spätestens ab der Halbmarathonmarke muskulär schwer werden würde. Die Entwicklung des Pulses jenseits von 20km war zudem auch schwer einzuschätzen.

Die ersten Kilometer vergingen relativ flüssig, die Stimmung war hervorragend und auch das Wetter spielte mit. Wie ich es vermutete, machte sich die Belastung nach ca. 22km langsam bemerkbar und die Beine waren zu spüren. Der Puls bewegte sich aber weiterhin im von mir vorgegebenen Bereich. Ich nahm bewusst etwas Tempo raus, um die Muskeln zu entlasten und versuchte, ein konstantes Tempo zu laufen. Das gelang auch ganz gut bis Kilometer 28. Ab hier machte sich das fehlende Training dann auch an Hand der Herzfrequenz bemerkbar. Diese stieg stetig an und das brachte mich dazu, Gehpausen einzulegen, um den Puls wieder zu reduzieren. In einem Wechsel aus Gehen und Laufen ging es also fortan Richtung Ziel.

Da die Stimmung weiterhin gut war, lief es sich auch hier noch sehr angenehm, jedoch etwas langsamer. Als mich Carsten auf der Leipziger Straße (ca. km 38) einholte, beschlossen wir, dass wir die letzten Kilometer gemeinsam bewältigen werden. Das gab Kraft für den Endspurt.
Für mich immer wieder ein Highlight ist das Einbiegen auf „unter den Linden“, quasi die Zielgerade des Laufs. Noch einmal die super Stimmung genießen, das Brandenburger Tor passieren und die letzten Meter bis zum Ziel zurücklegen. Gegen 13:30 Uhr erreichten wir das Ziel.

Nach dem Lauf

Hinter der Ziellinie wurden wir umgehend aufgefordert weiter zu gehen, um einen Stau im Zielgebiet zu verhindern.
Es folgte die Aushändigung der Medaille, Wasser wurde zur Erfrischung gerreicht und etwas später erhielten wir einen Verpflegungsbeutel. Anschließend ging es weiter zur Kleideraufbewahrung, nochmal am Erdinger Alkoholfrei Stand vorbei um sich zu erfrischen und dann war das Erlebnis Berlin Marathon 2022 auch schon beendet.

Fazit

Ich war sehr glücklich, endlich wieder am Start eines Laufevents stehen zu können und freue mich, dass ich den Lauf ohne größere Probleme beenden konnte. Ich hoffe sehr, dass es weiter aufwärtsgeht und weiteren Events in diesem und nächsten Jahr nichts im Wege steht. Inwieweit ich wieder zu alter Form zurückfinden werde, bleibt abzuwarten, zunächst bin ich dankbar dafür, dass ich wieder an Events teilnehmen kann.

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Annett und Carsten für das tolle Wochenende in der Hauptstadt.

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