World wide running by Enrico

Halber Marathon, ganzer Spaß – ING Night Marathon Luxemburg

ING Night Marathon Luxemburg

Ich war noch nie in Luxemburg und da es von Brüssel gar nicht weit entfernt liegt, bot sich ein Besuch des kleinen Staates mit der gleichnamigen Hauptstadt natürlich an. Ein Blick in den Laufkalender verriet, dass am 20.05.2023 die 16. Auflage des ING Night Marathon Luxemburg stattfinden soll. Damit war der perfekte Termin für den Besuch der Hauptstadt des Großherzogtums gefunden.
Auch die passenden Mitreisenden waren nicht schwer zu finden. Meine lieben Lauffreunde Annett und Carsten sind immer auf der Suche nach neuen Abenteuern und der Vorschlag des Nachtmarathons kam bei ihnen gut an. So meldeten sie sich ebenfalls für den Lauf an und wir planten ein gemeinsames Wochenende in Luxemburg.

Auf nach Luxemburg

Gleichwohl meine Reise mit der Bahn in der Vorwoche so schlecht lief, beschloss ich, diesem Verkehrsmittel für die Fahrt von Brüssel nach Luxemburg noch eine Chance zu geben. Diese Woche hat auf der ca. 3h langen Fahrt glücklicherweise alles gut geklappt. Das kann aber auch dem geschuldet sein, dass die Verbindung nicht von der DB sondern von der SNCB, dem belgischen Eisenbahnunternehmen, betrieben wird…
Da meine Freunde ebenfalls mit der Bahn anreisten, war der Bahnhof natürlich der passende Treffpunkt. Von hier aus waren es auch nur noch wenige Minuten zu Fuß in unsere Unterkunft, die wir nach einer kurzen Kaffeepause auf dem Weg zunächst bezogen.

Auf zur Messe des ING Night Marathon Luxemburg

Die Messe fand auf dem Gelände der LUXEXPO statt, welche für das Gesamte Event als Veranstaltungsgelände diente. Das Gelände liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums, ist aber mit Bus und Tram gut erreichbar. An dieser Stelle sei lobenswert erwähnt, dass der gesamte ÖPNV in Luxemburg kostenlos ist. An diesem Modell könnte man sich in anderen Ländern ein Beispiel nehmen, um den ÖPNV für den Kunden attraktiver zu machen…

Als wir die Expo erreichten, war relativ wenig los. Unsere Startnummern hatten wir nach wenigen Minuten und ohne Wartezeiten erhalten. Carsten und ich waren für den Marathon gemeldet, Annett wollte den Halbmarathon in Angriff nehmen. Aufgrund meines aktuellen Zustands war ich jedoch nicht sicher, ob der Halbmarathon nicht auch für mich die bessere Wahl wäre. Daher informierte ich mich über die Möglichkeit einer Ummeldung. Dies war zwar offiziell nicht mehr möglich, jedoch hat jeder Marathonläufer die Möglichkeit, nach 15,2km auf die Halbmarathonstrecke zu wechseln und in diese Wertung aufgenommen zu werden. So behielt ich mir die Entscheidung über die Distanz bis zum Lauf vor, war aber mental eher auf einen Halbmarathon eingestellt.
In der nächsten Halle gab es dann noch eine Ausstellungsfläche, auf der sich einige Unternehmen und Laufveranstaltungen präsentierten. Das Angebot hier war aber sehr überschaubar und bot keine spannenden Highlights.
Auf dem Gelände fand noch eine Pastaparty statt, auf die alle Teilnehmer eingeladen war. Wir entschieden uns jedoch, das Angebot auszulassen und ins eher in der Innenstadt in einem Restaurant niederzulassen. So machten wir uns dann auch zeitnah wieder auf den Rückweg ins Stadtzentrum.

Raceday

Wie der Name „Night Marathon“ schon nahelegt, startet der Lauf erst am Abend und führt in die Nacht hinein. Daher begann der Raceday nach dem Frühstück eher ungewöhnlich mit einem leichten Sightseeing Programm. Auf Vorschlag der Touristeninformation machten wir einen Stadtrundgang durch das Zentrum der oberen und unteren Stadt Luxemburgs. Hier kamen wir an allerhand sehenswerten Punkten vorbei. Die Stadt zu Fuß zu erkunden ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Mit Einkehr bei der vermeintlich besten Eisdiele der Stadt, beendeten wir unsere Tour am frühen Nachmittag, um uns noch etwas für den Abend auszuruhen.

Kurz vor 17 Uhr nahmen wir dann erneut die Tram zur LUXEXPO. Erwartungsgemäß war die Bahn zu diesem Zeitpunkt schon relativ voll, da sie das Hauptverkehrsmittel zur Anreise zum Eventgelände war. Die Anreise verlief aber dennoch ohne Probleme und so waren wir mit genügend Vorlauf im Start-/Zielbereich des ING Night Marathon Luxemburg angekommen. Auch hier füllte es sich zusehends, aber aufgrund der Größe des Areals und der Weitläufigkeit fühlte es sich nie überlaufen an. Wir brachten zunächst unsere Kleiderbeutel zur Aufbewahrung und ließen uns anschließend etwas in der Sonne nieder, da bis zum Start um 19 Uhr noch gut eine Stunde Zeit war.

Mein Lauf

Pünktlich um 19 Uhr ertönte nach minutenlangen Einheizen der Moderatoren der Startschuss bei grandioser Stimmung. Marathon-, Halbmarathon- und Teamläufer machten sich gemeinsam auf den Weg. Die Strecke führte zunächst ca. 4km leicht abschüssig in Richtung Stadtzentrum. Hier ließ ich mich natürlich wieder von der Stimmung mitreißen und lief viel zu schnell los. Es folgten ein paar Kurven durch einen kleinen Park bevor es dann zunächst in ein Wohngebiet und anschließend in die Altstadt ging. Meine Pace pendelte sich irgendwo um die 4:10min/km ein, womit ich gut leben konnte. Unterwegs gab es immer wieder Stimmungsnester, die die Teilnehmer vorantrieben. Das Spektrum war bunt gemischt, es gab Bands, DJs und Chöre, die performten und Zuschauer sowie Läufer bei Laune hielten. Zudem waren auf der Strecke auch ausreichend Verpflegungsstationen vorhanden, die bei den fast sommerlichen Bedingungen durchaus notwendig waren.

Bei Kilometer 15,2 folgte auf dem Place Guillaume II die Teilung der Strecken und die Entscheidung zwischen Halbmarathon und Marathon stand für mich an. Aufgrund der hohen Anfangspace und der Tatsache, dass sich meine Beine bereits ab Kilometer 13 ziemlich müde anfühlten, fiel mir die Entscheidung relativ leicht und ich bog auf den Abzweig zum Halbmarathon ein. Es folgten noch ein paar Meter raus aus dem Stadtzentrum, bevor es dann ab Kilometer 17 wieder in Richtung LUXEXPO ging. Hier durften wir als „Belohnung“ für den abschüssigen Start die letzten 4km leicht bergan laufen. Meinen müden Beinen gefiel das nicht wirklich und so wurden die letzten Kilometer zu einem echten mentalen Kraftakt. Die immer noch gute Stimmung sorgte aber dafür, dass ich ein einigermaßen vernünftiges Tempo halten konnte und nach 1:29:22 die Ziellinie in der Zielhalle der LUXEXPO erreichte. Der Einlauf in die Halle war nochmal besonders hart, da die Luft hier ziemlich dick war. So galt es nochmal beißen für die letzten 100m in der Halle, was aber durch die tolle Atmosphäre überschattet wurde.

Post Race

Nach dem überqueren der Ziellinie ging es in die nächste Halle, wo den Teilnehmern ihre Finishermedaillen (Bronze für Teamrun, Silber für Halbmarathon, Gold für Marathon) überreicht wurden. Weiter ging es zur Rückgabe der Kleiderbeutel und zur Zielverpflegung. Das Angebot war vielfältig mit verschiedenen Getränken, Obst und Riegeln.
In dieser Halle befanden sich auch die Umkleidebereiche sowie die Duschen. Es handelte sich um ähnliche mobile Duschen wie letzte Woche beim FunRun, allerdings mit dem großen Pluspunkt, dass es in Luxemburg auch warmes Wasser gab.

Nachdem ich mich kultiviert und versorgt hatte, wartete ich auf Annett. Sie hatte ihren Halbmarathon auch bald hinter sich gebracht und wir hatten uns auch schnell gefunden. Gemeinsam ging es in die Halle des Zieleinlaufs stattfand, wo wir auf Carsten warten wollten. Die Stimmung hier war wirklich super. Ein DJ und Moderator unterhielten das Publikum und wir wohnten der Siegerehrung der Marathonläufer bei.

Nach gut 4,5h lief auch Carsten in die Halle ein und wir feuerten ihn auf seinen letzten Metern zum Ziel nochmal an. Nachdem er sich nachbereitet hatte, hieß es für uns Abschied nehmen vom Veranstaltungsgelände und wir nahmen die nächste (überfüllte) Tram zurück zu unserer Unterkunft.

Fazit

Der ING Night Marathon Luxemburg ist ein rundum gelungenes Event. Die gesamte Organisation ist super, das Veranstaltungsgelände ist groß genug für die Vielzahl der Teilnehmer und die Stimmung vor, während und nach dem Lauf sind sensationell. Ein Lauf, den ich guten Gewissens weiterempfehlen kann. Zudem hoffe ich, dass auch ich irgendwann für die volle Distanz zurückkommen werde.

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