World wide running by Enrico

„Ist dir kalt, lauf im Zeiler Wald…“ – Zeiler Waldmarathon (#56)

Am vergangenen Samstag (9. November 2024) fand die 20. Auflage des Zeiler Waldmarathons in der kleinen Fränkischen Stadt Nahe Bamberg statt. Für mich stand nach 2019 die zweite Teilnahme an.
 
Auf nach Zeil am Main
 
In diesem Jahr musste ich die gut einstündige Fahrt nicht allein in Angriff nehmen, den für den Lauf bekam ich Besuch von Annett und Carsten, die den langen Weg aus Berlin auf sich nahmen.
Nachdem wir gegen 8:30 Uhr ankamen, führte der erste Weg zur Ausgabe der Startnummern im Foyer der Grundschule Zeil am Main. Die freundlichen Helfer vor Ort teilten uns auf Nachfrage mit, dass es im Gegensatz zu früheren Austragungen in diesem Jahr keinen Zugang mehr zum Rudolf-Winkler-Haus gibt, in dem sich der Großteil der Veranstaltung vor und mach dem Lauf abgespielt hatte. So blieb uns nach Empfang der Nummer nicht viel zu tun und wir warteten noch ein wenig, bevor wir den Bus zum Start nahmen.  
 
Ab in den Wald
 
Der Veranstalter hatte einen Shuttle Service eingerichtet, mit dem die Teilnehmer zum Startbereich in den Wald fahren konnten (es wäre auch ein kurzer Fußmarsch möglich gewesen).
Gegen 9:40 Uhr erreichten Carsten und ich das Startgelände (Annett blieb noch im Warmen, da ihr Start des Halbmarathons erst 11 Uhr erfolgte).
Nach kurzem Aufwärmen und Ablegen der warmen Kleidung ging es dann auch pünktlich um 10 Uhr los.
 
Mein Zeiler Waldmarathon
 
Der Lauf startet mit einem knapp drei Kilometer langen Anstieg, auf dem sich das Feld zügig sortierte und den ich zusammen mit zwei weiteren Läufern als Führungstrio bewältigte.
Auf dem folgenden flachen und leicht abschüssigen Passagen zogen die beiden Mitstreiter das Tempo an und ich ließ sie laufen. Fortan war ich also allein, gleichwohl die Führenden stets in Sichtweite waren.
Der Kurs war wellig, und ein weiterer harter Anstieg stand von Kilometer zehn bis zwölf an, wo sich auch die beiden Führenden trennten. Im folgenden Downhill konnte ich die Lücke zum Zweitplatzierten schließen und ihn überholen.
Es folgte ein weiterer Anstieg, bevor es dann ab ca. Kilometer 17 leicht wellig zum Start-/Zielbereich ging.
Diesen passierten wir nach 21 Kilometern und es ging auf Runde zwei für uns Marathoni.
Das Zitat der Überschrift, welches als „Motivation“ am Streckenrand stand, passte inzwischen ganz gut, denn trotz der kalten Temperaturen wurde mir langsam warm auf dem Kurs.
Weiter ging es auf Runde zwei, erneut stand der lange Anstieg als vom Start an,  den ich nochmal ganz gut hoch kam. Auf den folgenden Kilometern konnte ich mich auch wieder etwas erholen und fühlte mich noch gut. Hart wurde es allerdings ab Kilometer 30, als es den zweiten längeren Anstieg auf der Runde erneut zu bewältigen galt. Hier machten sich meine Beine bemerkbar, ich musste das Tempo etwas reduzieren und verlor auch den Führenden schließlich aus den Augen. Es galt fortan, die Kräfte richtig einzuteilen und kontrolliert ins Ziel zu laufen. Die gut gesetzten und bestückten Verpflegungspunkte halfen, die Speicher zumindest vorübergehend wieder zu füllen und so erreichte ich nach 2:56:01 als Zweitplatzierter das Ziel.  
 
Post Race
 
Im Ziel war es schon relativ voll, da bereits viele der Halbmarathoni angekommen waren (deren Start war eine Stunde nach dem Marathon).
Die Helfer behielten jedoch den Überblick und übergaben jedem Finisher die wohlverdiente Medaille. Die anschließende Verpflegung war sehr gut und Abwechslungsreich und so konnte ich mich gestärkt auf den Weg zum Bus machen, der mich zurück zum Stadtzentrum brachte.
Hier bestand die Möglichkeit zu einer heißen Dusche, die inzwischen dringend notwendig war.  
Nachdem das erledigt war, nahm ich den Preis für den zweiten Platz in Empfang (ein prall gefüllter Präsentkorb mit vielen Leckereien) und nutzte die Wartezeit auf Annett und Carsten für den Austausch mit anderen Bekannten, die ich zufällig vor Ort traf.
Meine beiden Mitstreiter trafen auch bald ein und nachdem auch sie sich erfrischten, ging es zurück nach Hause…
 
Fazit
 
Erneut war der Zeiler Waldmarathon eine tolle Veranstaltung. Den nicht mehr nutzbaren Veranstaltungssaal habe ich zwar schon vermisst, was bleibt ist aber immer noch der familiären Umgang, die gute Organisation und die anspruchsvollen Strecke.  
Ein Saal zum Aufenthalt vor und nach dem Lauf wäre den Veranstaltern und Teilnehmern wieder wünschenswert , trotzdem würde ich auch unter den aktuellen Bedingungen wiederkommen, wenn es in meinen Kalender passt.

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