World wide running by Enrico

Lauf Highlight im Herzen der Schweiz – SwissCity Marathon Luzern (#63)

Mit neuer Strecke warb der Veranstalter zum SwissCity Marathon Luzern 2025 und ein Besuch in der Stadt am Vierwaldstättersee stand schon länger auf meiner To-Do Liste. Also nutzte ich die Gelegenheit Ende Oktober, mich von Qualität der Strecke und Veranstaltung zu überzeugen und die Stadt zu erkunden…

Auf nach Luzern

Da es mein Ansinnen war, auch etwas von der Stadt zu sehen, reiste ich bereits am Freitag nach der Arbeit in die Schweiz. Der Campingplatz direkt am Ziel nahm leider keine kurzen Reservierungen an, sodass ich mich für einen Platz etwas außerhalb entschied.

Den Samstag begann ich mit einem kurzen Warm-Up Lauf, bevor ich den Bus in die Stadt nahm. Der erste Weg führte mich ins Hotel Schweizerhof, in dessen Foyer die Expo und Startnummernausgabe stattfand. Die Startnummer erhielt ich ohne Wartezeit und auch das hier schon ausgegebene Finisher Shirt hatte ich schnell in den Händen. Die Platzverhältnisse waren für eine Expo jedoch ungeeignet und so hatte ich kein großes Interesse daran, mich wesentlich länger dort aufzuhalten.

Mein Plan sah für den Rest des Tages vor, die Stadt zu erkunden. Leider begann es bald zu regnen, was das Gesamtbild trübte und dazu führte, dass ich nur einen ausgedehnten Spaziergang durch die Altstadt machte. Was ich hier sah, war jedoch sehr schön und so steht fest, dass ich auf jeden Fall bei gutem Wetter wiederkommen werde.

Raceday

Für die Anreise zum Start nutzte ich die Bahn (dank des Schweizer Runner Tickets sind An- und Abreisen von Veranstaltungen meist gratis möglich). Gegen 7:20 Uhr erreichte ich das Verkehrshaus der Schweiz (übrigens ein sehenswertes Museum und auch das Ziel). Von dort aus ging ich zum Schulhaus Würzenbach, wo sich Garderobe und Umkleidemöglichkeiten für Herren befanden. Typisch für die Schweiz (und für mich nicht besonders vertrauenserweckend) konnten im Schulhaus Taschen mit Wechselkleidung hinterlassen werden. Eine organisierte, beaufsichtigte Kleiderbeutelaufbewahrung gab es nicht. Lediglich Wertsachen (Schlüssel, Mobiltelefone, Geldbörsen) konnten beaufsichtigt abgegeben werden.

Nachdem ich meine Sachen abgelegt hatte, machte ich mich auf den Weg zum Startbereich, ca. 15 Minuten Fußweg entfernt. Ich nutzte die Zeit für ein kurzes Aufwärmprogramm, bevor es direkt in die Startaufstellung ging.
Leider behielt die Vorhersage recht und es begann auch schon leicht zu regnen…

Mein SwissCity Marathon Luzern

Um 8:28 Uhr fiel der erste Startschuss und mein Rennen begann. Die Strecke führte zunächst durch die Stadt, dann am See entlang durch verschiedene Orte, bevor sie nach zehn Kilometern auf eine out- and back Passage führte. Nach knapp 33 Kilometern hatten wir diese hinter uns und die letzten neun Kilometer führten erneut durch die Stadt. Diese waren gespickt von Highlights, wie dem Durchlaufen des Fußballstadions des FC Luzern und des Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL).

Der Start lief sehr geordnet ab und im Gegensatz zu den letzten beiden Wochen war die Strecke dem Läuferfeld gewachsen, sodass ein flüssiges Laufen von Beginn an möglich war.  Vorbei am Bahnhof und Hafen waren fünf Kilometer schnell absolviert und ich hatte das Gefühl, etwas schnell unterwegs zu sein. Das bestätigte auch ein Blick auf die Uhr. Ich versuchte, das Tempo etwas anzupassen, ohne den Rhythmus zu verlieren. Die Stimmung und der Support an der Strecke waren an einigen Hotspots erstklassig und viele Menschen trotz widriger Bedingungen zum Anfeuern unterwegs. Höhepunkt war auf dem Wendepunktabschnitt die Ortschaft Hergiswil, in der die Straßen prall gefüllt waren.

Die Halbmarathonmarke erreichte ich nach 1:24h, bis dahin fühlte ich mich auch ganz gut und hoffte, das Tempo halten zu können. Der Rückweg nach Luzern ging zunächst auch ganz gut und nach ca. 25 Kilometern ließ auch der Regen etwas nach.

Leider verließ mich wenig später etwas die Kraft, an einem Anstieg nach 30 Kilometern fühlten sich meine Beine plötzlich müde an und ich musste etwas Tempo rausnehmen. Ich versuchte, das mit Verpflegung in den Griff zu bekommen, doch so richtig half es nicht. So konnte ich die großartigen Stimmungsnester auf den letzten Kilometern kaum noch genießen, auch wenn sie mich mental immer wieder aufbauten.

Nach einer letzten Schleife durch die Altstadt war ich froh, als es endlich auf die ca. zwei Kilometer lange Zielgerade Richtung Verkehrshaus der Schweiz ging. Hier überquerte ich die Ziellinie nach 2:50:56h.

Post Race

Im Ziel musste ich mich trotz Kälte und Nässe kurz setzen, da die Beine echt platt waren. Nach kurzem Verschnaufen konnte ich aber weiter, mir die wohlverdiente Medaille abholen und mich an der Abwechslungsreichen Zielverpflegung versorgen. Dann ging es auch direkt weiter zur Garderobe, wo ich mich auch auf eine heiße Dusche freute. Da der Bahnhof näher war, als das Zielgelände, entschied ich mich dazu, direkt den Heimweg anzutreten. Es wäre schon reizvoll gewesen, die Stimmung noch etwas aufzusaugen und das Verkehrshaus zu besuchen, doch Wetter und Wohlbefinden sprachen dagegen.

Fazit

Luzern ist eine schöne Stadt und der Marathon glänzt mit toller Orga, guter Streckenführung und hervorragender Stimmung. Schade, dass das Wetter in diesem Jahr nicht mitspielte, aber ich denke, ich werde wiederkommen.

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