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Am Fuße des Eiffelturms – 20km de Paris

20 km de Paris

Am 8 Oktober 2023 fand die 45. Auflage der 20 km de Paris statt. Bereits 2021 habe ich an diesem Event teilgenommen und da mir die Veranstaltung in guter Erinnerung geblieben ist, meldete ich mich auch in diesem Jahr für einen Start an. Im Jahr 2021 nahmen in Folge der auslaufenden Coronaauflagen „nur“ knapp 10.000 Starter teil, in diesem Jahr gingen dahingegen knapp 25.000 Läufer an den Start.

Auch nach Paris

Die französische Hauptstadt ist von Brüssel aus mit dem Eurostar in weniger als eineinhalb Stunden zu erreichen. Ideal also für einen Wochenendausflug. Also machte ich mich am Freitagnachmittag auf die kurze Reise in die französische Hauptstadt.

Nach Ankunft am Bahnhof bezog ich zunächst meine Unterkunft im 15. Arr. und begab mich anschließend noch zur Ausgabe der Startunterlagen im Stade Emile Anthoine unweit des Eiffelturms. Im Gegensatz zu einigen der zuletzt besuchten Events gab es für die 20km de Paris tatsächlich eine echte Expo, auf der verschiedene Aussteller ihre Produkte anboten und für Laufveranstaltungen warben. Die Ausgabe der Unterlagen erfolgte in der Sporthalle zügig, sofern das notwendige ärztliche Attest vorher online hinterlegt wurde. Im Anschluss wurden die Besucher nach draußen ins Stadion geleitet, in dem zunächst noch das für alle Starter inkludierte Teilnehmershirt ausgegeben wurde. Die restliche Fläche war gefüllt mit verschiedenen Ausstellern und auf einer Bühne wurde sogar ein Unterhaltungsprogramm geboten.

Nachdem ich alles gesehen hatte ging es zurück zur Unterkunft, um die Sachen abzulegen und den Tag mit einem kleinen Sightseeing Programm ausklingen zu lassen.

Raceday

Die 20 Kilometer de Paris sollten um 09:00 Uhr auf der Pont d’Iéna direkt vor dem Eiffelturm starten. Der Startbereich war von meiner Unterkunft aus einfach mit der U Bahn zu erreichen, so ging es für mich gegen 07:30 Uhr auf den kurzen Weg.

Die erste Anlaufstelle war allerdings die Gymnase Fédération, in der sich die Kleiderbeutelabgabe befand. Da es schon gegen 8:00 Uhr spätsommerlich warm war, konnte ich meine Sachen bereits abgeben und die restliche Zeit bis zum Start im Laufoutfit aushalten.

Der nur wenige hundert Meter entfernte Zugang zu den Startblöcken öffnete gegen 08:00 Uhr. Die Einteilung erfolgte nach angepeilter Zielzeit bzw. gegen Nachweis einer Bestzeit aus den letzten Jahren. Der Zugang wurde auch ganz gut kontrolliert. Der Start selbst befand sich unmittelbar hinter der Pont d’Iéna, unterhalb des Trocaderos, in Richtung Osten. Der Sonnenaufgang neben dem Eiffelturm war eine tolle Kulisse und nach und nach füllten sich die Startblöcke.

Moderatoren unterhielten die Läufer, es gab ein kleines Warmup und pünktlich um 09:00 Uhr ertönte der Startschuss bei herrlichen Sonnenschein und bester Stimmung.

Meine 20 km de Paris

Die Strecke war mir aus den der Teilnahme im Jahr 2021 gut bekannt. Zunächst führte sie ca. 1km an der Seine nach Osten, bevor es über die Ave. Marceau zum Arc de Triomphe ging. Leider war der erste Kilometer relativ schmal sodass sich unmittelbar nach dem Start bereits im vorderen Feld ein kleiner Stau bildete. Da sollte der Veranstalter an einem Konzept arbeiten, das Feld etwas mehr auseinander zu ziehen oder die Strecke zu verbreitern.

Vom Arc de Triomphe führte uns die Strecke über die breite Ave Foch zum Bois de Boulogne. Hier hatte sich das Feld dann auch soweit entzerrt, dass ein rhythmisches Laufen möglich war. Im Park hatten wir dann auch schon die ersten 5km hinter uns gebracht, bevor wir den ersten VP erreichten. Als es nach ca. 9km aus dem Park rausging, machte sich leider meine linke Wade bemerkbar, es schien sich ein Muskelkater anzukündigen und ich befürchtete, dass sich daraus im Rennverlauf Krämpfe entwickeln könnten. Es blieb an der Stelle also nichts anderes übrig, als das Tempo etwas zu reduzieren und an den folgenden VP ausreichend Flüssigkeit zu mir zu nehmen.

Nach 11km bogen wir auf die Seine Promenade ein, wo die Strecke zunächst für 6km Richtung Osten führte. Im gedrosselten Tempo konnte ich meinen Rhythmus einigermaßen konstant beibehalten und hatte auch die muskulären Probleme ganz gut unter Kontrolle.

Über die Pont Royal überquerten wir die Seine und machten uns auf die letzten 2,5km zurück Richtung Westen zum Ziel unmittelbar vor dem Eiffelturm. Nach 1:20:40 überquerte ich die Ziellinie bei nun sommerlichen Temperaturen, weiterhin strahlenden Sonnenschein und guter Stimmung.

Postrace

Unmittelbar hinter der Ziellinie wurden leider nur auf Nachfrage ein paar wenige Wasserflaschen ausgegeben. Die Zielverpflegung befand sich ein paar hundert Meter weiter, zunächst wurden die Finishern noch ihre Medaillen ausgehändigt.

Die Zielverpflegung selbst war ok, es gab genügend Getränke und einen kleinen Verpflegungsbeutel mit verschiedenen Snacks.

Als ich mich etwas erfrischt hatte, begab ich mich zur Sporthalle, in der die Kleiderbeutel ausgegeben wurden. Leider gab es keine Duschen oder Umkleidemöglichkeiten, sodass lediglich ein umziehen auf dem Vorplatz der Sporthalle übrig blieb. Im Jahr 2021 befand sich der Post Race Bereich im Stadiom, in dem auch die Messe stattfand. Dieser Bereich blieb in diesem Jahr lediglich Läufern vorbehalten, die eine Zusatzgebühr entrichteten. Das war sehr Schade, denn ich erinnere mich noch gut an die tolle Atmosphäre, die dieser Bereich bot.

Nachdem auch sonst kein weiteres Programm geboten wurde, machte ich mich auch bald auf den Rückweg zur Unterkunft, um den Rest des Tages mit Sightseeing sowie Kaffee und Kuchen auszufüllen.

Fazit

Die 20 Kilometer von Paris sind grundsätzlich ein sehr solides Event. Die Strecke ist flach und schnell, bietet aber insbesondere direkt nach dem Start eine unglückliche Engstelle. Neben einem hochkarätigen Läuferfeld bietet das Event auch für Freizeitläufer jede Menge Spaß und gute Stimmung. Ein paar Abstriche gibt es für die fehlende Erfrischung unmittelbar nach der Ziellinie und für die Tatsache, dass das Stadion als Post Race Bereich in diesen Jahren nur gegen Gebühr zugänglich war.

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