World wide running by Enrico

Reggae Marathon 2017 (Negril/Jamaika)

Am 02.12.2017 fand in Negril der Reggae Marathon statt. Eine willkommene Gelegenheit für mich für einen Ausflug auf die wunderschöne Karibikinsel Jamaika!

Vor dem Lauf

Ich bin eher zufällig auf diesen Lauf aufmerksam geworden. Bei einer meiner Recherchen über neue Laufabenteuer stieß ich auf die Anzeige zum Reggae Marathon auf Jamaika. Als ich mich dann auf der Homepage umsah, stellte ich erfreut fest, dass der Lauf jährlich im Dezember stattfindet. Eine gute Jahreszeit für einen Besuch in der Karibik, zum einen umgeht man die übermäßige Hitze der Sommermonate, zum anderen ist es immer noch so angenehm warm, dass man der Kälte der Heimat entfliehen kann. 🙂

Alle wichtigen Infos zum Lauf kann man der Homepage des Veranstalters entnehmen. Man erfährt unter anderem, dass es neben dem Marathon auch noch einen Halbmarathon und einen 10k Lauf gibt, findet die Streckenpläne und den Link zur Online Anmeldung. Der Preis für den Marathon betrug im Jahr 2017 für Frühbucher ca. 110 US$.

Dazu werden auf der Homepage auch Reisetipps und Hotelempfehlungen gegeben. Mehr zu meiner Reise am Ende des Beitrags.

Expo

Die Expo, oder besser gesagt die Startnummernausgabe, fand am Donnerstag und Freitag auf einer Außenanlage des Resorts Couples Swept Away statt. Hier erhielt man neben der Startnummer auch einen Goodiebag und ein Teilnehmershirt (Baumwolle, aber tolles Motiv).

Ich holte meine Unterlagen bereits am Donnerstag ab, Wartezeiten gab es hier keine und alles lief zügig und professionell ab.

Pasta Party

Ein Highlight bei diesem Event ist seit jeher die Pasta Party am Vorabend des Laufs. Diese fand an gleicher Stelle wie die Startnummernausgabe statt und ist im Startpreis inklusive. Hier wurde eine Bühne aufgebaut, auf der den ganzen Abend Entertainment geboten wurde. Es gab unzählige Stände mit den verschiedensten Pasta Kreationen, die Köche und Mitarbeiter waren super engagiert und die Qualität des Essens war fantastisch. Laut Veranstalter handelt es sich dabei um die beste Pasta Party der Welt und ich muss zugeben, dass ich zumindest bisher keine bessere erlebt habe.

Die Stimmung war super und es schien, dass jeder auf dem Gelände einen tollen Abend hatte. Allerdings habe ich die Party nach gut 1,5h wieder verlassen, da ich vor dem Lauf gern noch etwas schlafen wollte.

Raceday

Der Start zum Lauf findet bereits um 05:15 Uhr morgens statt, in Anbetracht der zu erwartenden Temperaturen eine sinnvolle Startzeit. Im Jahr 2017 hatte es zu dieser Zeit bereits über 20°C und nach Sonnenaufgang sollten diese dann auch schnell ansteigen, was insbesondere die Marathonstarter zu spüren bekamen.

Start

Start- und Zielgebiet befanden sich am Long Bay Beach Park am berühmten 7 Mile Beach, ca. 6km nördlich der Stadt Negril.

Das Gelände war übersichtlich aufgebaut, es gab einen Bereich zur Versorgung vor dem Lauf, genügend Entsorgungsmöglichkeiten und eine Möglichkeit einen Kleiderbeutel abzugeben.
Mein Hotel befand sich nur ca. 1km vom Startbereich entfernt. So konnte ich sogar fast ausschlafen und den Start zu Fuß erreichen. 🙂 Für alle, die weiter entfernt untergebracht waren, hat der Veranstalter kostenlose Shuttlebusse eingerichtet, die die Läufer in Negril und an den Resorts entlang des Kurses aufsammeln und zum Start bringen.

Die Startaufstellung erfolgte ohne erkennbare Ordnung, jeder konnte sich dort platzieren, wo er es für richtig hielt. Dies ist nicht die glücklichste Lösung. Dazu kommt noch, dass alle drei Distanzen mit insgesamt ca. 2.000 Teilnehmern zur gleichen Zeit starteten. So sah das Ganze dann auch entsprechend  chaotisch aus.

Der Start erfolgte pünktlich um 05:15 Uhr. Der Kurs war ein einfacher out & back Kurs, vom Start ging es zum südlichen Wendepunkt nach Negril und zurück zum Startbereich, wo die 10km Teilnehmer zum Ziel abbogen. Teilnehmer der längeren Distanzen passierten diesen Bereich und folgten der Straße weitere 6 km zum nördlichen Wendepunkt. Auf dem gleichen Weg ging es zurück und die Halbmarathon Teilnehmer konnten beim Passieren des Long Bay Beach Parks zum Ziel abbiegen. Die Starter der vollen Distanz durften das alles ein weiteres Mal genießen.

Streckenplan

Die Stimmung unterwegs war insbesondere auf dem Weg nach Negril richtig gut, an vielen Stellen haben Einheimische Lautsprecher aufgebaut und die Läufer mit Reggae Musik unterhalten. Leider sah das dann Richtung Norden ganz anders aus, hier war es schon relativ einsam (insbesondere auf der zweiten Runde) und abgesehen von wenigen kleinen Stimmungsnestern an einigen Resorts gab es wenig zu sehen.

Leider wurde auch die angekündigte Straßensperrung nur mangelhaft umgesetzt. Bereits nach Einlauf der 10km Läufer wurden die Shuttlebusse zum Transport der Läufer wieder eingesetzt. Diese fuhren dann mit Begleitung von Organisatoren über den Kurs. Dabei schlossen sich auch mehr und mehr Privatfahrzeuge an, sodass am Ende Kolonnen mit weit über 10 Fahrzeugen unterwegs waren und die Atmosphäre (sowie die Luft, denn die Abgaswerte lagen jenseits aller Grenzwerte, die wir in Deutschland kennen…) etwas trübten.

Der Kurs war leider auch weniger sehenswert, als ich das erwartet hätte. Fast jeglicher Blick auf den tollen Strand wurde von Hotelanlagen und Ressorts versperrt, sodass oft allein die Straße zu sehen war. Immerhin ist es im Norden dann etwas grüner gewesen.

Die Versorgung auf der Strecke war gut, es gab wirklich viele Stationen mit Wasser und Iso Getränken, sowie Gels. Die Getränke wurden in verschweißten Kunststoffbeuteln ausgegeben. Das mutete zunächst ungewöhnlich an, war aber super praktisch, da man diese dadurch mitnehmen und sich bis zur nächsten Station einteilen konnte.

Ziel

Nach überqueren der Ziellinie gab es standesgemäß die Finisher Medaille und man hatte Zugang zum  tollen Zielbereich. Neben der Ausgabe der Kleiderbeutel wartete hier auch die Zielverpflegung auf die Läufer. Neben Wasser und frischen Obst (Orangen, Bananen…) war für mich das Highlight das frische Kokosnusswasser. Dazu wurden von Helfern frische Kokosnüsse für die Teilnehmer mit Macheten geöffnet, Klasse Service!

Ebenso konnte man sich massieren lassen und ein Bad in der Eistonne nehmen. Bei Temperaturen von 30°C zu dieser Zeit eine echte Wohltat nach dem Marathon. Außerdem hatte man unmittelbaren Zugang zum Strand und konnte zur Abkühlung (?) ins 28°C warme Meer springen.

Der Zielbereich wartete dann auch noch mit einem tollen Unterhaltungsprogramm auf. Hier spielte eine Band Live Reggea Musik, es erfolgte die Siegerehrung über die verschiedenen Distanzen sowie eine Tombola.

Fazit

Der Reggae Marathon ist auf jeden Fall eine Reise wert. Der Kurs ist zwar wenig spektakulär, dafür bietet die ganze Veranstaltung eine unglaublich tolle Atmosphäre. Das beginnt schon am Vorabend bei der grandiosen Pasta Party und setzt sich vom Start bis zum Ziel fort. Überall herrscht ausgelassene Stimmung, es wird (Live) Musik gespielt und man spürt den Jamaikanischen Lifestyle in allen Bereichen. Und mal ehrlich, es ist einfach ein tolles Gefühl nach einem Marathon (bei knapp 30°C) ein frisches Kokosnusswasser zu trinken und dann zur Entspannung nach dem Bad in der Eistonne ins türkisblaue karibische Meer zu springen.
Schnell vergessen sind da die Kleinigkeiten, wie der einsetzende Verkehr und das Chaos bei der Startaufstellung.

Für mich ist der Reggae Marathon in Negril eine absolute Empfehlung, um mal entfernt von den großen und bekannten Läufen unterwegs zu sein!!!

Expo
Geschafft
Erfolgreich, Gesamtrang 2 im Marathon

 

 

 

 

 

 

 

Reise

Im Rahmen des Reggea Marathon war ich für ca. eine Woche auf Jamaika. Hier möchte ich anmerken, dass auf der Homepage des AA einige Reise- und Sicherheitshinweise existieren, die man sich bei einem geplanten Aufenthalt durchlesen und beherzigen sollte.

Meine Anreise erfolgte mit dem Flugzeug nach Montego Bay, ca. 80km von Negril entfernt. Für den Aufenthalt mietete ich ein Fahrzeug an, um auf der Insel mobil zu sein. Der Linksverkehr war zunächst gewöhnungsbedürftig und man sollte sich vorher überlegen, ob man damit klar kommt.

Alternativ gibt es die Möglichkeit, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen oder gleich ganze Touren über Reiseveranstalter zu buchen.

Ich legte die Strecke zum Hotel im Fahrzeug zurück, Dauer ca. 1 ½ Stunden. Die Straßenverhältnisse in dem Bereich waren auch noch ok (was auf der Insel keine Selbstverständlichkeit ist).

Mein Hotel lag direkt am Norman Manley Blvd, ca. 5km nördlich von Negril und direkt am berühmten 7 Mile Beach. Leider lag dieses aber nicht auf der dem Meer zugewandten Seite der Straße. Das hatte den Nachteil, dass ich keinen direkten Strandzugang hatte und dazu immer über das Grundstück eines anderen Resorts laufen musste. Somit musste ich dann am Strand auch immer sehen, wo Liegen und Sonnenschirme herzubekommen waren.
Ich rate daher jedem, bei der Wahl der Unterkunft darauf zu achten, dass sich diese auf der „richtigen“ Seite des Blvd. Befindet.

Der 7 Mile Beach ist einer der bekanntesten Strände der Insel und besticht durch sein türkisblaues Wasser und den weißen Sand. Daher ist er natürlich auch eine Touristenhochburg, was viele „Hustler“ anzieht, die einen alles Mögliche verkaufen wollen. Das reicht von harmlosen Souvenirs über Touren bis hin zu Drogen und Frauen… Die meisten wird man glücklicherweise durch ein freundliches „nein“ wieder los, doch leider gibt auch ein paar schwarze Schafe unter ihnen, die sehr aufdringlich sind.

Für die aktiven bietet dieser Strandabschnitt dann auch fast alles, was das Wassersportherz sich wünscht. Das Angebot reicht von einfachen Bootstouren (ggf. mit Schnorcheln oder Tauchen), über SUP und Wasserski bis hin zum Parasailing. Da sollte für jeden etwas dabei sein.

Einen Ausflug ist auf jeden Fall auch die Stadt Negril wert. Hier gibt es u.a. einen alten Leuchtturm zu besichtigen und das aus vielen Filmen bekannte Rick’s Café, welches insebesondere in den Abendstunden mit seiner Atmosphäre und der tollen Lage begeistert. Auch hier kann man sich noch im Wasser abkühlen oder einfach nur die (verrückten???) Klippenspringer beobachten.

An einem Tag habe ich einen Ausflug ins Inland gemacht, auf der Suche nach Wasserfällen und einem Höhlensystem, welche im Reiseführer beworben wurden. Allerdings stellte sich die Anreise dabei als nicht ganz einfach heraus. Das Navigationssystem kannte zwar die Adresse, doch auf dem Weg wurden die Straßen immer schlechter, bis hin zu Schotterpisten und ich fragte mich mehrfach, ob das der richtige Weg sein kann. Ich passierte dabei auch einige Siedlungen,  hier waren die Einwohner super nett und hilfsbereit, sodass ich mein Ziel letztendlich fand. Ich würde jedoch den Rat geben, dass man für solche Ausflüge eher eine Tour mit erfahrenen Guides bucht, anstatt sich selbst auf den Weg zu machen. So erspart man sich eine Menge Nervenkitzel.

Nicht unerwähnt möchte ich noch den Half Moon Beach lassen. Dies ist ein kleiner, privater Strand, ca. 20km nördlich Negrils. Hier zahlt man 5US$ Eintritt, hat dafür aber einen super tollen, ruhigen Strand, ohne großen Trouble. Ebenso bieten die Betreiber für 5US$ Bootstouren zu einer Privatinsel an, auf der eine Bar errichtet ist. Hier lässt es sich super entspannen und es herrscht das Karibikfeeling, wie man sich das vielleicht immer vorgestellt hat. Betreut wurde die Insel von einem Einheimischen, der für Musik, Essen und Getränke sorgte.

Für mich ist dieser Abschnitt ein Ort, den man besucht haben muss!

Insgesamt war die Reise nach Jamaika unglaublich schön. Neben dem tollen Marathon hält auch die Insel, was sie verspricht. Selbst im Dezember herrschen Temperaturen um die 30°C und das Meer ist auch annährend so warm. Die Einheimischen sind größtenteils super freundlich und hilfsbereit. Hilfreich ist es allemal, Angebote der unzähligen Reise-  und Tourenveranstalter zu nutzen, um möglichst viel zu sehen und sich sicher fortzubewegen.

7 Mile Beach
7 Mile Beach
Half Moon Beach
Sunset 🙂

 

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