World wide running by Enrico

Von Shinjuku nach Chiboya – Tokyo Marathon 2025 (#58)

In einem Moment der Schwäche habe ich mich im August vergangenen Jahres in den Lostopf zum Tokyo Marathon 2025 geworfen und hätte nie damit gerechnet, gezogen zu werden. Als ich die positive Nachricht dann aber erhielt, überlegte ich nicht lang und schloss die Anmeldung ab. Nach 2019 war es bereits meine zweite Teilnahme am Lauf durch die japanische Hauptstadt, in diesem Jahr sogar bei besten Wetterbedingungen.  
 
Suboptimale Vorbereitung  
 
Das Jahr 2025 startete zäh, nach dem Züricher Neujahrsmarathon war die Luft etwas raus. Zudem führten ein Urlaub in Mexiko, eine Erkältung und ein dummer Haushaltsunfall zu Sportpausen und damit einer nicht idealen Vorbereitung auf den Tokyo Marathon. Dennoch freute ich mich auf das Abenteuer  und so begann die Reise nach Japan am Donnerstag vor dem Lauf.
 
Die ersten Schritte in Japan
 
Nach über 24 Stunden erreichte ich am Freitag Nachmittag mein Hotel in Tokyo und da die Expo bis 21 Uhr geöffnet sein sollte, beschloss ich, diese nach dem Check In noch zu besuchen.  
Die Startunterlagen waren ohne Wartezeit empfangen, es folgte ein Rundgang über die Messe (die Auswahl der Aussteller war immerhin interessanter als 2019) und ein Spaziergang durch das angrenzende Viertel (Daiba). Dann ging es zurück ins Hotel, um endlich etwas erholsamen Schlaf zu bekommen…
 
Den Samstag begann ich mit einem Warm Up Run um den Kaiserpalast, eine Strecke, die sich bei meinem ersten Aufenthalt schon bewährt hatte. Den Rest des Tages nutzte ich zum Sightseeing an verschiedenen Höhepunkten der Stadt, denn noch schien die Sonne.

Raceday
 
Am Sonntagmorgen (2. März 2025) gab es ein kleines Frühstück im Hotel, bevor ich mich auf dem Weg zum Start machte. Hier hatte sich zu 2019 eigentlich nichts verändert und so folgte ich den gleichen Wegen wie damals bis in die Startaufstellung.
 
Mein Tokyo Marathon 2025
 
Pünktlich um 9:10 Uhr ertönte das Startsignal und knapp 37.000 Teilnehmer machten sich auf die 42.195 Kilometer lange Strecke.  
Am Verlauf des Kurses hatte sich ebenfalls nichts geändert und so führte der Weg erneut über eine Aneinanderreihung von Out- and Back Abschnitten, was mir auch diesmal gut gefallen hat und für eine gute Stimmung sorgte.
 
Am Start ging es zunächst relativ eng zu. Obwohl die Straßen breit waren, begann der Lauf relativ unrhythmisch los und erst nach ca. drei Kilometern hatte sich das Feld sortiert. Von da an fand ich ein konstantes Tempo, welches ich über die erste Rennhälfte gut halten konnte. Spätestens ab Kilometer 25 machte sich aber der Trainingsrückstand bemerkbar und ich musste spürbar langsamer laufen. Glücklicherweise schien die Sonne und auch Temperaturen um die 20 Grad hielten meine Freude am Laufen hoch. Die Beine wurden immer schwerer, die gut gesetzten Verpflegungspunkte lieferten aber immer wieder Energie für den folgenden Abschnitt. Nach 3:07:31h erreichte ich dann ziemlich platt das Ziel am Kaiserpalast.
 
Post Race
 
Auch 2025 wurden die Teilnehmer anhand der Farbe ihrer Startnummer auf verschiedenen Wegen vom Ziel weggeleitet. Auf diesem Weg gab es zunächst die Medaille als Belohnung für die Anstrengung, anschließend folgte die Zielverpflegung. Diese war leider noch sparsamer als vor sechs Jahren (eine 300ml Flasche Wasser, ein Isotonisches Getränk, ein Energy Gel), was einem Lauf dieser Größe nicht gerecht wird. Insbesondere unmittelbar nach dem Ziel wäre Wasser wünschenswert und im Verlauf sollten zumindest mehr Getränke ausgegeben werden…
 
Ebenso unbefriedigend war der weite Weg zur Ausgabe der Kleiderbeute (Startnummer orange), da wäre eine zentrale und zielnahe Lösung wünschenswert…
 
Fazit Tokyo Marathon 2025
 
Trotz der Kritik am Zielbereich war meine diesjährige Teilnahme am Tokyo Marathon ein tolles Erlebnis. Die Streckenführung, die (fast) perfekte Orga sowie unzählige Helfer machen diesen Lauf zu einer absoluten Empfehlung für alle, die gern bei Stadtmarathons an den Start gehen. 

Mehr als Marathon  
 
Vor und nach dem Marathon stand natürlich wieder Sightseeing ganz hoch im Kurs. Leider folgte dem perfektem Wochenende ein Kälteeinbruch mit viel Regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Doch ich ließ es mir nicht nehmen, die Stadt erneut zu erkunden und dabei bekannte und auch neue Orte aufzusuchen. Hier ein paar Bilder mit den Impressionen der Reise.

fb-share-icon

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert