World wide running by Enrico

Zum Jubiläum in die Niederlande – 50 Jahre Amsterdam Marathon (#62)

2025 feiert die niederländische Hauptstadt 750-jähriges Stadtjubiläum und auch der größte Lauf des Landes hat Geburtstag. Der Veranstalter feiert 50 Jahre TCS Amsterdam Marathon. Was lag also näher, als unserem Nachbarland einen Besuch zum Jubiläum abzustatten…

Auf nach Amsterdam

Meine Reise begann am Freitagmorgen mit der Bahn nach Zürich und von dort mit einem kurzen Flug nach Amsterdam. Am frühen Nachmittag erreichte ich die Unterkunft in Diemen, einer Gemeinde ca. sechs Kilometer östlich von Amsterdam. Die ÖPNV-Anbindung in die niederländische Hauptstadt war ideal und so bot sich die ruhige Gegend perfekt als Basis für ein verlängertes Wochenende an.

Einmal mehr begleiteten mich Annett und Carsten auf der Reise. Die Beiden waren bereits ein paar Stunden früher aus Berlin angekommen.

Nach dem Check-in im Apartment nutzten wir den Tag für einen Besuch auf der Expo, um unserer Startunterlagen abzuholen. Die Startnummern hielten wir schnell in unseren Händen, die Ausgabe des inkludierten Eventshirts gestaltete sich allerdings zäh und war mit langer Wartezeit verbunden. Ein paar zusätzliche Helfer wären auf der Expo sicher hilfreich gewesen… Der anschließende Rundgang brachte erneut die Erkenntnis, dass die Zeiten toller Messeangebote wohl endgültig vorbei sind.

Pre Raceday Race

Am Samstagnachmittag fand im Rahmen der Veranstaltung der TCS Amsterdam 7,5km Lauf statt. Meine Begleiter und ich hielten es für eine gute Idee, als Warm-Up daran teilzunehmen. Die vom Veranstalter versprochene Finisher Medaille war ein zusätzliches Argument für die Anmeldung.

Daher machten wir uns gegen Mittag auf den Weg zum Olympiastadion Amsterdam, wo wir uns zunächst mit der Örtlichkeit vertraut machten. Nach Abgabe unserer  Kleiderbeutel ging es zum Startareal B im Stadionweg, wo gegen 14:00 Uhr der Startschuss fiel.

Mein 7,5km Lauf

Insgesamt knapp 8.000 Starter mussten den schmalen Startkanal passieren, bevor der Weg etwas breiter wurde. Durch die Verengung vor dem Start war ein freies Laufen nach Überquerung der Startmatte möglich. Die Selbsteinschätzung der Leistungsfähigkeit einiger Teilnehmer ließ allerdings zu wünschen übrig und so war auf den ersten Metern Vorsicht geboten. Etwas mehr gegenseitige Rücksichtnahme wäre da manchmal wünschenswert…

Für mich lief es von Beginn an gut, meine Beine fühlten sich frisch an und so kam ich gut in den Lauf. Die flache Strecke ermöglicht e es mir, ein hohes Tempo zu halten und mit der Zeit mehrere Teilnehmer zu überholen. Der Kurs war nett gestaltet und gut laufbar, vorbei am Sportpark Olympiaplein und hinein in den Vondelpark. Dort galt es eine Runde zu laufen, bevor es zurück Richtung Olympiastadion ging. Nach einer Ehrenrunde im Stadion erreichte ich das Ziel nach 25:02 Minuten als sechstplatzierter.

Post Race

Im Ziel gab es die versprochene Medaille, gefolgt von einer dürftigen Verpflegung in Form einer Banane und einer 0.5l Packung Wasser.
Bei kühlen, aber sonnigen Wetter beobachtete ich das Geschehen und wartete noch auf Annett und Carsten, die den Lauf ebenfalls erfolgreich beendeten. Insgesamt war es ein tolles Warm-Up für den Marathon am Sonntag.

Raceday TCS Amsterdam Marathon

Der Tag begann wesentlich früher, bereits um 6:00 Uhr klingelte der Wecker. Nach dem Frühstück gingen Carsten und ich zur Metro, mit der wir zum Veranstaltungsgelände am Olympiastadion fuhren. Annett lief den Halbmarathon, der erst 13:20 Uhr startete. So konnte sie die Beine nochmal hochlegen…
Wir erreichen das Stadion gegen 8:00 Uhr und es war schon reichlich Betrieb. Nach Abgabe des Kleiderbeutels begaben wir uns direkt ins Stadion. Da wir bei der Anmeldung schnell genug waren, durften wir mit 15.000 anderen im Startbereich A direkt aus dem Stadion heraus starten (weitere 15.000 Teilnehmer starteten im Bereich B auf dem Stadionweg).

Mein Lauf

Um 9:00 Uhr ertönte der Startschuss für den ersten Block mit Elite und geladenen Läufern. Es folgte der fließende Übergang zu Block 2, in dem ich mich befand. Etwas flüssiger als in der Vorwoche in Paris startete das Rennen, doch auch hier war die Strecke meines Erachtens insbesondere kurz nach dem Start zu eng für die hohe Anzahl an Läufern. Nach einem Kilometer führten die Strecken der Startbereiche A und B zusammen, was erneut zu einem Engpass führte. Damit begann der Lauf relativ zäh und unrhythmisch. Es folgte eine Passage durch den Vondelpark und durch das Rijksmuseum. Nach ca. fünf Kilometern hatte sich das Feld dann so weit sortiert, dass auch ich in einen flüssigen Laufrhythmus fand. Der Kurs führte auf einer out and back Passage am Beatrixpark vorbei, nach der bereits zehn Kilometer absolviert waren. Weiter ging es über die Churchillaan zum Martin Luther King Park, von wo aus die Strecke an der Amstel entlang Stadtauswärts führte. Nach ca. 15 Kilometer fühlten sich die Beine erstmals etwas müde an, ein Gel schuf aber Abhilfe und ich konnte mein Tempo weiter hochhalten. An den reichlich gesäten Verpflegungspunkten versorgte ich mich zudem im Wechsel mit Wasser und Iso Getränken.

Den Wendepunkt erreichten wir nach 19,5km, wir überquerten die Amstel und liefen auf der anderen Flussseite zurück in Richtung Stadt.
Nach 30 Kilometern gönnte ich mir ein zweites Gel und freute mich auf den letzten Streckenabschnitt, der uns wieder zum Stadion führte. Ein Blick auf die Uhr brachte die Erkenntnis, dass eine Zeit um 2:50h drin sein könnte, wenn ich mein Tempo halten kann. Davon angespornt, konnte ich auf den letzten fünf Kilometern nochmal leicht zulegen und erreichte das Ziel am Ende nach 2:49:59h.

Post Race

Wie am Vortag gab es zunächst die wohlverdiente Medaille, gefolgt von der dürftigen Zielverpflegung (Wasser, Banane und ein Riegel). Hier wäre noch Luft nach oben…
An diesem Tag hielt ich mich nicht länger auf. Ich zog mir lediglich trockene Sachen an und verließ das Gelände recht schnell. Es war einfach zu kalt, um sich noch lang hier aufzuhalten, auch wenn die Stimmung und Atmosphäre sehr angenehm waren. Mit Annett und Carsten war abgesprochen, dass wir uns nach dem Lauf in der Unterkunft treffen wollten. Das klappte dann auch, beide hatten ihre Läufe ebenfalls gefinisht.

Fazit

Der TCS Amsterdam Marathon ist eine der Top Adressen was europäische Marathon angeht. Die Organisation ist grundsätzlich solide, die Strecke schnell und gut laufbar und die Versorgung unterwegs super. Auch die Stimmung und der Support auf der Strecke konnten sich sehen lassen.

Lediglich die Engstellen nach dem Start und die nicht sonderlich abwechslungsreiche Zielverpflegung trüben das Gesamtbild etwas. Trotzdem ein sehr empfehlenswertes Event.

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